18. Sonntag im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit, als Jesus hörte, dass Johannes enthauptet worden war, fuhr er mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber die Leute in den Städten hörten davon und gingen ihm zu Fuß nach.
Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte die Kranken, die bei ihnen waren.
Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen, und es ist schon spät geworden. Schick doch die Menschen weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können.
Jesus antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen!
Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische bei uns.
Darauf antwortete er: Bringt sie her!
Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten,
und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die übriggebliebenen Brotstücke einsammelten, wurden zwölf Körbe voll.
Es waren etwa fünftausend Männer, die an dem Mahl teilnahmen, dazu noch Frauen und Kinder.

Mt 14,13-21

Quellen:
Evangelium Tag für Taghttps://evangeliumtagfuertag.org/DE/gospel/2020-08-02 
Tagesimpuls Schott Erzabtei Beuron

Die Papstbotschaft an die Jugend

Liebe junge Menschen!

Das alljährliche Jugendtreffen in Međugorje ist eine Zeit des Gebets, der Katechese und brüderlicher Zusammenkünfte, die euch Gelegenheit bietet, den lebendigen Jesus Christus in der Feier der heiligen Eucharistie, in der Anbetung des Allerheiligsten sowie im Sakrament der Versöhnung auf besondere Weise kennenzulernen. So hilft sie euch, eine andere Lebensweise zu entdecken, die sich von derjenigen unterscheidet, die uns die Kultur des Vorübergehenden zeigt, nach der nichts ewig sein kann und die nur den Genuss des gegenwärtigen Augenblicks kennt. In dieser Atmosphäre des Relativismus, in der es schwer ist, wahre und sichere Antworten zu finden, lautet der Wahlspruch unseres Festes: „Kommt und ihr werdet sehen“ (Joh 1.39). Diese Worte, die Jesus an seine Jünger richtete, sind ein Segen. Jesus richtet seinen Blick auch auf euch und lädt euch ein, euch auf den Weg zu machen und bei ihm zu bleiben.

Fürchtet euch nicht! Jesus lebt, und er will, dass ihr lebendig seid. Er ist die wahre Schönheit und Jugend dieser Welt. Alles, was er berührt, verjüngt sich, wird neu, füllt sich mit Leben und Sinn. (Nachsynodales Apostolisches Schreiben „Christus vivit“, 1). Und eben das sehen wir in der Darstellung des Evangeliums, in der der Herr zwei Jünger, die ihm folgen, fragt: „Was sucht ihr?“. Und sie antworten: „Rabbi, wo ist deine Herberge?“. Jesus aber sagt ihnen: „Kommt und ihr werdet sehen (Joh. 1.35 – 39). Sie gingen mit ihm, sahen und blieben. Die Erfahrung der Begegnung mit Jesus prägte sich so tief in das Gedächtnis der Jünger ein, dass einer von ihnen sogar die Zeit der Begegnung notierte: „Es war gegen vier Uhr am Nachmittag“ (V. 39).

Das Evangelium beschreibt uns, wie die beiden Jünger, nachdem sie im Hause des Herrn gewesen waren, zu „Vermittlern“ wurden, die es anderen ermöglichten, ihn zu treffen, zu erkennen und ihm zu folgen. Andreas berichtet sofort seinem Bruder Simon von seiner Erfahrung und führt ihn zu Jesus. Der Lehrer gibt ihm, als er ihn erblickt, den Namen „Kephas“, d.h. „Fels“, der später zum Namen Petrus wird (Joh. 1.40 – 42). Das zeigt, wie wir in der Begegnung mit Jesus zu neuen Menschen werden und die Mission annehmen, anderen diese Erfahrung zu weiterzugeben, den Blick jedoch immer auf ihn, den Herrn, gerichtet zu halten.

Liebe junge Menschen, seid ihr diesem Blick Jesu begegnet, der euch fragt: „Was sucht ihr?“? Habt ihr seine Stimme gehört, die sagt: „Kommt und ihr werdet sehen.“? Habt ihr diesen Drang gespürt, aufzubrechen? Verbringt diese Zeit mit Jesus, erfüllt euch mit seinem Geist, damit ihr bereit werdet für das Abenteuer des Lebens. Geht ihm entgegen, bleibt bei ihm im Gebet, vertraut euch ihm an, denn er ist ein Kenner des menschlichen Herzens.

Der wunderschöne Ausspruch des Herren: „Kommt und ihr werdet sehen“, den uns der junge und geliebte Schüler Christi übermittelt hat, ist auch an alle zukünftigen Schüler gerichtet. Jesus lädt euch ein, ihn zu treffen. Und dieses Fest ist eine Gelegenheit für euch zu „kommen und zu sehen“. Das Wort „kommen“ weist nicht nur auf einen physischen Aufbruch hin, es hat auch eine tiefere, geistige Bedeutung. Es bezeichnet den Gang des Glaubens, dessen letztendliches Ziel es ist „zu sehen“, d.h. den Herren zu erleben und mit seiner Hilfe den vollen und endgültigen Sinn unseres Daseins zu erblicken.

Das große Vorbild der Kirche des jungen Herzens, die bereit ist, Christus mit neuer Frische und Treue zu folgen, bleibt für immer die Jungfrau Maria. Die Kraft ihres „Ja“ und ihres „Lass es mir geschehen“, das sie vor dem Engel ausgesprochen hat, begeistert immer wieder von neuem. Ihr „Ja“ bedeutet die Bereitschaft teilzunehmen und das Risiko einzugehen, ohne weitere Garantien außer der Sicherheit, die in der Erkenntnis liegt, dass sie die Trägerin eines Versprechens ist. Ihr “Ich bin die Magd des Herren“ (Luk 1.38) ist das schönste Beispiel, das uns zeigt, was geschieht, wenn sich der Mensch aus freien Stücken in Gottes Hand begibt.

Möge euch dieses Beispiel inspirieren und euch ein Wegweiser sein! Maria ist die Mutter, die „über uns, ihre Kinder, wacht, die wir oft müde und bedürftig durch dieses Leben gehen, die aber den Wunsch haben, dass das Licht der Hoffnung nicht erlischt. Das ist, was wir wollen: dass das Licht der Hoffnung nicht erlischt. Unsere Mutter schaut auf dieses pilgernde Volk, dieses Volk von jungen Menschen, das sie liebt und welches nach ihr sucht in der Stille, trotz des vielen Lärms, Gesprächen und Ablenkungen entlang des Weges“. (Christus vivit, 48).

Liebe junge Menschen, „lauft angezogen von jenem so sehr geliebten Antlitz, das wir in der heiligsten Eucharistie anbeten und im Fleisch der leidenden Brüder und Schwestern erkennen. Der Heilige Geist möge euch bei diesem Lauf antreiben. Die Kirche bedarf eures Schwungs, eurer Intuition, eures Glaubens.“ (op. cit. 299). In diesem Lauf um das Evangelium, inspiriert auch von diesem Fest, vertraue ich euch alle der Fürsprache der Seligen Jungfrau Maria an und rufe das Licht und die Kraft des Heiligen Geistes an, damit ihr wahre Zeugen Christi sein könnt. Dafür bete ich und segne euch und bitte euch, dass auch ihr für mich betet.

Quelle: medjugorje.hr

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