Das Geheimnis von Christi Himmelfahrt

„Die Himmelfahrt Christi bedeutet an erster Stelle die Einsetzung des gekreuzigten und auferstandenen Menschensohnes in das Königtum Gottes über die Welt.“

Liebe Brüder und Schwestern!

»Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde« (Apg 1,8). Mit diesen Worten verabschiedet sich Jesus von den Aposteln, wie wir in der ersten Lesung gehört haben. Unmittelbar darauf fügt der biblische Autor hinzu: »Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken« (Apg 1,9). Das ist das Geheimnis von Christi Himmelfahrt, das wir heute feierlich begehen. Was aber wollen uns die Bibel und die Liturgie mitteilen, wenn es heißt, daß Jesus »emporgehoben« wurde? Der Sinn dieses Ausdrucks ist nicht allein einem einzigen Textabschnitt zu entnehmen, ebensowenig einem einzigen Buch des Neuen Testaments, sondern einem aufmerksamen Hören auf die Heilige Schrift insgesamt. Der Gebrauch des Verbums »emporheben« stammt nämlich aus dem Alten Testament und ist auf die Einsetzung in die Königswürde bezogen. Die Himmelfahrt Christi bedeutet also an erster Stelle die Einsetzung des gekreuzigten und auferstandenen Menschensohnes in das Königtum Gottes über die Welt.

Es gibt allerdings einen tieferen, nicht unmittelbar wahrnehmbaren Sinn. In der Apostelgeschichte heißt es zunächst, daß Jesus »emporgehoben « wurde (V. 9), und unmittelbar folgend wird hinzugefügt, daß er »aufgenommen wurde« (V. 11). Das Ereignis ist nicht so beschrieben, als handle es sich um eine Reise in die Höhe, sondern als ein Wirken der Kraft Gottes, die Jesus in den Raum der göttlichen Nähe einführt. Die Gegenwart der Wolke, die »ihn ihren Blicken entzog « (V. 9), bezieht sich auf ein sehr altes Bild der alttestamentlichen Theologie und fügt den Bericht über die Himmelfahrt in die Geschichte Gottes mit Israel ein, von der Wolke des Sinai und über dem Bundeszelt in der Wüste bis hin zur leuchtenden Wolke auf dem Berg der Verklärung. Dadurch, daß der Herr in die Wolke gehüllt dargestellt wird, wird schließlich auf dasselbe Geheimnis Bezug genommen, das auch im Symbol des »zur Rechten Gottes Sitzens« zum Ausdruck gebracht wird. Im zum Himmel aufgefahrenen Christus ist der Mensch in einer unerhörten und neuen Weise in die Vertrautheit mit Gott eingetreten, der Mensch findet nunmehr für immer Raum in Gott. Der »Himmel« verweist auf keinen Ort über den Sternen, sondern auf etwas viel Kühneres und Erhabeneres: Er verweist auf Christus selbst, die göttliche Person, die voll und für immer das Menschsein in sich aufnimmt, auf ihn, in dem Gott und Mensch für immer untrennbar vereint sind. Und wir nähern uns dem Himmel, ja wir treten in den Himmel in dem Maß ein, in dem wir uns Jesus nähern und in Gemeinschaft mit ihm treten. Das heutige Hochfest Christi Himmelfahrt lädt uns daher zu einer tiefen Gemeinschaft mit dem gestorbenen und auferstandenen Jesus ein, der unsichtbar im Leben eines jeden von uns gegenwärtig ist.Aus dieser Perspektive begreifen wir, warum der Evangelist Lukas sagt, daß die Jünger nach der Himmelfahrt »in großer Freude« nach Jerusalem zurückkehrten (24,52). Der Grund ihrer Freude besteht in der Tatsache, daß das, was sich ereignet hatte, in Wahrheit keine Trennung war: im Gegenteil, sie hatten nunmehr die Gewißheit, daß der Gekreuzigte und Auferstandene lebendig war und in ihm der Menschheit für immer die Türen zum ewigen Leben geöffnet worden sind. Mit anderen Worten brachte seine Himmelfahrt nicht seine vorübergehende Abwesenheit von der Welt mit sich, sondern leitete vielmehr die neue, endgültige und unzerstörbare Form seiner Gegenwart ein, dies aufgrund seiner Teilhabe an der königlichen Macht Gottes. Gerade ihnen, den Jüngern, ermutigt durch die Kraft des Heiligen Geistes, wird es zukommen, seine Gegenwart durch das Zeugnis, die Verkündigung und den missionarischen Einsatz wahrnehmbar zu machen. Das Hochfest der Himmelfahrt des Herrn sollte auch uns mit Freude und Begeisterung erfüllen, gerade wie es den Aposteln geschah, die vom Ölberg »in großer Freude« aufbrachen. Wie sie sollen auch wir die Einladung der »zwei Männer in weißen Gewändern« annehmen und nicht dastehen und zum Himmel emporschauen; unter der Leitung des Heiligen Geistes müssen wir vielmehr überall hingehen und die heilbringende Botschaft vom Tod und von der Auferstehung Christi verkünden. Es begleiten uns und gereichen uns zum Trost dessen eigene Worte, mit denen das Evangelium nach Matthäus schließt: »Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt« (Mt 28,20).

Liebe Brüder und Schwestern, der historische Charakter der Auferstehung und Himmelfahrt Christi hilft uns, das transzendente und eschatologische Sein der Kirche zu erkennen und zu begreifen; sie ist nicht entstanden und sie lebt nicht, um ein Ersatz für die Abwesenheit ihres »entschwundenen « Herrn zu sein, sondern sie findet vielmehr den Grund ihres Seins und ihrer Sendung in der unsichtbaren Gegenwart Jesu, der mit der Macht seines Geistes wirkt. Mit anderen Worten könnten wir sagen, daß die Kirche nicht die Aufgabe erfüllt, die Wiederkehr eines »abwesenden « Jesus vorzubereiten; sie lebt und wirkt dagegen vielmehr, um seine »glorreiche Gegenwart « auf eine geschichtliche und existentielle Weise zu verkünden. Seit dem Tag der Himmelfahrt schreitet jede christliche Gemeinde auf ihrem irdischen Weg hin zur Erfüllung der messianischen Verheißungen, genährt vom Wort Gottes und gespeist vom Leib und Blut ihres Herrn. Das ist das Sein der Kirche – so erinnert das II. Vatikanische Konzil –, während sie »zwischen den Verfolgungen der Welt und den Tröstungen Gottes auf ihrem Pilgerweg [dahinschreitet] und […] das Kreuz und den Tod des Herrn [verkündet], bis er wiederkommt« (Lumen gentium, 8).

Brüder und Schwestern dieser geliebten Diözesangemeinde, das heutige Hochfest ermahnt uns dazu, unseren Glauben an die wirkliche Gegenwart Jesu zu stärken; ohne ihn vermögen wir nichts Wirksames in unserem Leben und in unserem Apostolat zu vollbringen. Er ist es, wie der Apostel Paulus in der zweiten Lesung in Erinnerung ruft, der »den einen das Apostelamt [gab], andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zu rüsten, für den Aufbau des Leibes Christi« (Eph 4,11–12), das heißt die Kirche. Und dies, um »zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes« (Eph 4,13) zu gelangen, da die gemeinsame Berufung aller darin besteht, »ein Leib und ein Geist zu sein, so wie uns durch die Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist« (vgl. Eph 4,4). Unter dieser Perspektive steht mein heutiger Besuch, der es, wie euer Bischof in Erinnerung gerufen hat, zum Ziel hat, euch zu ermutigen, immerfort eure Diözesangemeinschaft auf Christus zu bauen, zu gründen und neu zu errichten. Wie? Das zeigt uns der hl. Benedikt, der in seiner Regel ans Herz legt, Christus nichts vorzuziehen: »Christo nihil omnino praeponere« (LXXII,11)

Ich danke daher Gott für das Gute, das eure Gemeinschaft unter der Leitung ihres Hirten, des Abtes Dom Pietro Vittorelli, verwirklicht. Ihn grüße ich herzlich und danke ihm für die freundlichen Worte, die er im Namen aller an mich gerichtet hat. Mit ihm grüße ich die Klostergemeinschaft, die hier anwesenden Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen. Ich grüße die zivilen Obrigkeiten, vor allem den Bürgermeister, dem ich für seine Worte des Willkommens danke, mit denen er mich bei der Ankunft auf dieser Piazza Miranda empfangen hat, die ab heute meinen Namen tragen wird. Ich grüße die Katecheten, die in der Pastoral Tätigen, die Jugendlichen und alle, die auf verschiedene Weise für die Verbreitung des Evangeliums in diesem geschichtsträchtigen Land Sorge tragen, das während des Zweiten Weltkrieges Augenblicke großen Leides erfahren hat. Stille Zeugen dafür sind die vielen Friedhöfe, die eure neu erstandene Stadt umgeben, unter denen ich besonders an den polnischen, den deutschen und den Friedhof des Commonwealth erinnere. In meinen Gruß schließe ich dann alle Einwohner von Cassino und der Nachbarorte ein: Jeden, vor allem die Kranken und Leidenden, möge die Versicherung meiner Zuneigung und meines Gebetes erreichen.

Liebe Brüder und Schwestern, wir hören, wie in dieser unserer Feier der Aufruf des hl. Benedikt erklingt, das Herz fest auf Christus ausgerichtet zu halten, ihm nichts vorzuziehen. Das lenkt uns nicht ab, es spornt uns im Gegenteil noch mehr dazu an, uns für den Aufbau einer Gesellschaft einzusetzen, wo die Solidarität in konkreten Zeichen zum Ausdruck gebracht wird. Aber wie? Die euch wohl bekannte benediktinische Spiritualität schlägt ein dem Evangelium folgendes Programm vor, das im Leitspruch »ora et labora et lege« zusammengefaßt ist: Gebet, Arbeit, Kultur. Vor allem das Gebet, das das schönste Erbe ist, das der hl. Benedikt seinen Mönchen, aber auch eurer Teilkirche hinterlassen hat: eurem Klerus, der zu einem Großteil im über Jahrhunderte in der Abtei von Montecassino untergebrachten Diözesanseminar ausgebildet worden ist, den Seminaristen, den Vielen, die in den benediktinischen Schulen und »Recreatorien« und in euren Pfarreien ausgebildet und erzogen worden sind, euch allen, die ihr in diesem Landstrich lebt. Wenn ihr an jedem Ort und in jedem Bezirk der Diözese den Blick erhebt, könnt ihr jenen ständigen Hinweis auf den Himmel bewundern, den das Kloster von Montecassino darstellt, zu dem ihr jedes Jahr anläßlich der Pfingstvigil in Prozession emporsteigt. Das Gebet, zu dem die Glocke des hl. Benedikt jeden Morgen die Mönche mit ihrem erhabenen Klang einlädt, ist der stille Weg, der uns direkt in das Herz Gottes führt; es ist der Atem der Seele, der uns in den Stürmen des Lebens neuen Frieden schenkt. Darüber hinaus haben die Mönche in der Schule des hl. Benedikt stets eine besondere Liebe zum Wort Gottes in der Lectio divina gepflegt, die heute gemeinsames Erbe vieler geworden ist. Ich weiß, daß sich eure Diözesankirche die Weisungen der Italienischen Bischofskonferenz zu eigen gemacht hat und daher der Vertiefung der Bibel große Sorgfalt zukommen läßt und auch einen Studienkurs der Heiligen Schrift eingeführt hat; er ist dieses Jahr dem Evangelisten Markus gewidmet und wird in den kommenden vier Jahren fortgesetzt werden, um seinen Abschluß, so Gott will, mit einer Diözesanwallfahrt ins Heilige Land zu finden. Das aufmerksame Hören des göttlichen Wortes möge euer Gebet nähren und euch zu Propheten der Wahrheit und der Liebe in einem gemeinsamen Einsatz für die Evangelisierung und die Förderung des Menschen machen.

Eine weitere Grundlage der benediktinischen Spiritualität ist die Arbeit. Die Humanisierung der Arbeitswelt gehört zur Seele des Mönchtums, und dies ist auch die Anstrengung eurer Gemeinde, die versucht, den zahlreichen Arbeitnehmern der großen in Cassino ansässigen Industrie sowie der mit ihr verbundenen Unternehmen zur Seite zu stehen. Ich weiß, wie kritisch die Situation vieler Arbeiter ist. Ich bringe meine Solidarität all denen zum Ausdruck, die in einer besorgniserregenden Prekarität leben, den Lohnausgleichsempfängern sowie jenen, die sogar entlassen wurden. Die Wunde der Arbeitslosigkeit, die diesen Landstrich plagt, möge die öffentlichen Verantwortungsträger, die Unternehmer und alle, in deren Möglichkeit es steht, veranlassen, mit dem Beitrag aller wirksame Lösungen für die Beschäftigungskrise zu finden, indem neue Arbeitsplätze zum Schutz der Familien geschaffen werden. Wie sollte diesbezüglich nicht in Erinnerung gerufen werden, daß die Familie heute dringend eines besseren Schutzes bedarf, da sie an ihren Grundfesten erschüttert wird? Ich denke dann an die Jugendlichen, denen es schwerfällt, eine würdige Arbeit zu finden, die es ihnen gestattet, eine Familie zu gründen. Ihnen möchte ich sagen: Verliert nicht den Mut, liebe Freunde, die Kirche läßt euch nicht im Stich! Ich weiß, daß 25 Jugendliche eurer Diözese am letzten Weltjugendtag in Sydney teilgenommen haben: Laßt diese außerordentliche Erfahrung Früchte tragen und seid Sauerteig des Evangeliums unter euren Freunden und Altergenossen; seid mit der Kraft des Heiligen Geistes die neuen Missionare dieses Landes des hl. Benedikt!

Zur eurer Tradition gehört schließlich auch die Aufmerksamkeit gegenüber der Welt der Kultur und der Erziehung. Das berühmte Archiv und die Bibliothek von Montecassino sammeln unzählige Zeugnisse des Einsatzes von Männern und Frauen, die darüber nachgedacht und geforscht haben, wie das geistliche und materielle Leben des Menschen zu verbessern sei. In eurer Abtei berührt man gleichsam mit Händen das »quaerere Deum«, das heißt die Tatsache, daß die europäische Kultur die Suche nach Gott und die Bereitschaft dazu gewesen ist, auf ihn zu hören. Und dies gilt auch für unsere Zeit. Ich weiß, daß ihr in diesem Geist an der Universität und in den Schulen wirkt, damit sie Werkstätten der Erkenntnis, der Forschung, der Leidenschaft für die Zukunft der neuen Generationen werden. Ich weiß ebenso, daß ihr zur Vorbereitung meines Besuches vor kurzem eine Tagung abgehalten habt, in deren Mittelpunkt das Thema der Erziehung stand, um in allen die lebendige Entschlossenheit anzuspornen, den jungen Menschen die unverzichtbaren Werte unseres menschlichen und christlichen Erbes weiterzugeben. Bei der heutigen kulturellen Anstrengung mit dem Ziel der Schaffung eines neuen Humanismus und in Treue gegenüber der benediktinischen Tradition ist es zu Recht eure Absicht, auch die Aufmerksamkeit gegenüber dem gebrechlichen und schwachen Menschen, den Behinderten und den Immigranten hervorzuheben. Und ich bin euch dankbar, daß ihr mir die Möglichkeit gebt, heute die »Casa della Carità« (das »Haus der Nächstenliebe«) einzuweihen, wo mit Fakten eine dem Leben gegenüber offene und aufmerksame Kultur geschaffen wird.

Liebe Brüder und Schwestern! Es fällt nicht schwer wahrzunehmen, daß eure Gemeinde – dieser Teil der Kirche, der bei Montecassino lebt – Erbe und Hüter der vom Geist des hl. Benedikt durchdrungenen Sendung ist, zu verkünden, daß in unserem Leben nichts und niemand Jesus den ersten Platz nehmen darf; die Sendung, im Namen Christi eine neue Menschlichkeit im Zeichen der Aufnahmebereitschaft und der Hilfe für die Schwächsten zu schaffen. Euer heiliger Patriarch stehe euch bei und begleite euch, zusammen mit seiner Schwester, der hl. Scholastika; die heiligen Patrone und vor allem Maria, Mutter der Kirche und Stern unserer Hoffnung, mögen euch behüten. Amen!

Quelle:
Vatikan (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von Papst Benedikt XVI. zu Christi Himmelfahrt bei seinem Besuch in Cassino am 24. Mai 2009 in voller Länge.

Eine Geschichte zum Nachdenken

Einst wandelte Sokrates durch die Straßen von Athen.
 Plötzlich kam ein Mann aufgeregt auf ihn zu. „Sokrates, ich muss dir etwas über deinen Freund erzählen, der…“
„Warte einmal, „unterbrach ihn Sokrates. „Bevor du weitererzählst – hast du die Geschichte, die du mir erzählen möchtest, durch die drei Siebe gesiebt?“
„Die drei Siebe? Welche drei Siebe?“ fragte der Mann überrascht.
„Lass es uns ausprobieren,“ schlug Sokrates vor.
„Das erste Sieb ist das Sieb der Wahrheit. Bist du dir sicher, dass das, was du mir erzählen möchtest, wahr ist?“
„Nein, ich habe gehört, wie es jemand erzählt hat.“
„Aha. Aber dann ist es doch sicher durch das zweite Sieb gegangen, das Sieb des Guten? Ist es etwas Gutes, das du über meinen Freund erzählen möchtest?“
Zögernd antwortete der Mann: „Nein, das nicht. Im Gegenteil….“
„Hm,“ sagte Sokrates, „jetzt bleibt uns nur noch das dritte Sieb. Ist es notwendig, dass du mir erzählst, was dich so aufregt?“
„Nein, nicht wirklich notwendig,“ antwortete der Mann.
„Nun,“ sagte Sokrates lächelnd, „wenn die Geschichte, die du mir erzählen willst, nicht wahr ist, nicht gut ist und nicht notwendig ist, dann vergiss sie besser und belaste mich nicht damit!“

(nach Sokrates, griech. Philosoph)

Interview mit Erzbischof Henryk Hoser

Ihre Exzellenz, vielen Dank für die Möglichkeit zu diesem Gespräch. Die Welt blieb seit dem Coronavirus stehen. Vater Erzbischof, sehen Sie etwas Positives, etwas Gutes, das aus diesem großen Drama geboren kann?

Die Epidemie hat uns mit ihrem Ausmaß überrascht. Da sie weltweit aufgetreten ist, nennen wir sie Pandemie. Zu diesem Zeitpunkt hat es die meisten Staaten und Gesellschaften erreicht, und gleichzeitig das Verschwinden des sozialen und wirtschaftlichen Lebens verursacht. Einerseits fühlen die Gläubigen starke Einschränkungen beim Zugang zu öffentlichen religiösen Praktiken; die Kirchen sind oftgeschlossen oder es gibt Regeln; nur sehr wenige Gläubige können eine Kirche gleichzeitig betreten. Dies ist auch eine bislang nie dagewesene Situation. Während früherer Naturkatastrophen oder Kriegen strömten die Menschen in die Kirchen, während sie jetzt dessen beraubt wurden.

Andererseits verweilen sie zu Hause, und dies ist eine großartige Gelegenheit für die Familien zusammen zu sein, wozu sie bisher durch die Beschäftigung der Eltern, dem Aufenthalt der Kinder in Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen keine Zeit hatten. Als Folge davon entstand die Situation, dass es zerbrochene familiäre Beziehungen gab, Eltern sprachen nicht mit ihren Kindern, Kinder nicht mit ihren Eltern, Geschwister trafen sich seltener, es gab keine gemeinsamen Mahlzeiten und das gemeinsame Gebet in den Familien war verschwunden.

Jetzt ist eine Gelegenheit für Familien, in ihrem gemeinsamen Leben wiedergeboren zu werden, und deshalb ist diese Zeit für uns völlig einzigartig. Auf der einen Seite haben wir die Beschreibungen dieser Situation in den Statistiken der Infizierten, den Statistiken der Kranken, der Genesenen ect., den Statistiken über die Wirtschaft und die Aussichten für die Zukunft, aber auf der anderen Seite ist es auch ein Zeichen für die ganze Welt.

Dies ist eine große Demütigung für jene, denen es schien, als würden sie die Welt regieren, für diejenigen, die heute die einzig wichtige Ideologie dieser Welt geschaffen haben und das ist die Ideologie des Profits; Der Profit, der das Ziel der gesamten Weltwirtschaft war. Die Unternehmen dominierten über Landesregierungen und einzelne Länder und all dies brach – um es klar auszudrücken – zusammen.

Wir durchleben eine große geistige Erneuerung. Eine geistige Erneuerung, bei der wir über unsere Lebensweise, unseren Lebensstil als Verbraucher, die Müllzivilisation, die die ganze Welt überschwemmt, und gleichzeitig über Ideen, die Müll sind, nachdenken müssen. Diese Ideen geben weder Sinn noch Perspektive. Kehren wir zu den grundlegenden Dingen zurück. Wahrhaftig für die Gläubigen in dieser Zeit, ist es eine Zeitdes Nachdenkens, in dem uns der Zutritt zu den Sakramenten erschwert ist und einige sich sehr nach den Zeiten sehnen, in denen sie die Sakramente wieder empfangen können. Dies ist allgemein die Situation. Ähnliches passiert auch in unserer Region, in Medjugorje.

Pilger kamen das ganze Jahr über nach Medjugorje. Jetzt können Sie die Botschaft von Medjugorje nur im Kreis ihrer Familie, in der Pfarrei, in kleinen Gruppen, empfangen. Auch wenn wir die Livestream-Übertragung haben, die von mehr als 3 Millionen Menschen gesehen wird, kann man sagen, dass wir in Medjugorje eine neue spirituelle Wirklichkeit leben?

Medjugorje sieht wie eine Wüste aus, in dem Sinne, dass es keine Menschen auf den Straßen gibt oder nur sehr wenige. Es gibt keine Spuren der Anwesenheit von Pilgern und auch die Einwohner von Medjugorje, unsere Pfarrgemeindemitglieder, haben aufgrund der hohen Anforderungen wegen der Gesundheitsvorsorge keinen Zutritt zur Kirche. Dies sind jedoch vereinte Familien mit mehreren Generationen, die immer noch den Brauch haben, gemeinsam zu beten, vor allem den Rosenkranz. Anderseits gibt es die Live-Übertragungen in die ganze Welt, in der für Medjugorje typischen Liturgie: Die Heilige Messe und die Anbetung. Auf diese Weise bleibt die Verbindung zwischen Medjugorje und den Pilgern erhalten, die sich ebenfalls nach diesem Ort sehnen und auf die Zeit warten, in der sie hierher zurückkehren können.

Am 12. Mai, ist ein Jahr vergangen, seit dem Papst Franziskus offizielle Pilgerreisen nach Medjugorje genehmigt hat. Wie erinnern Sie sich an dieses Ereignis, das großartig für uns alle war?

Es war eine große Freude für uns alle in Medjugorje. Ich erinnere mich, dass wir das Privileg hatten, der Welt diese Erklärung des Heiligen Stuhls in der Kirche in Medjugorje zu verkünden; in der Kirche des hl. Apostels Jakobus, der der Schutzpatron der Pilger ist. Von dort ging diese gute Nachricht hinaus. Ich möchte Sie an den Inhalt dieser Erklärung erinnern: Es gibt keine Hindernisse bei der Organisation von Pilgerreisen nach Medjugorje, an denen alle Menschen, aus denen die Kirche besteht, teilnehmen können, ausgehend von der hohen Hierarchie, den Kardinälen, Erzbischöfen, Bischöfen, Priestern aus aller Welt, aber auch den Menschen, die sorgenlos an diesen Ort kommen können, der durch diese Erklärung zusätzlich bereichert wurde. Dort finden die Menschen wirklich das, was sie in ihrem Leben verloren haben. Sie bekommen die Begegnung mit dem zurück, der dort auf sie wartet, und das ist Gott, das ist der Herr Jesus, das ist die Muttergottes. Es war eine große Freude, die sich auf der ganzen Welt verbreitete, denn sie unterstreicht die universelle Rolle dieses Heiligtums, das von Pilgern aus allen Kontinenten besucht wird; ein Heiligtum, das für die Universalität der Kirche offen ist. Wir freuen uns darüber und dies zeigt auch die Zukunft von Medjugorje, die im Rhythmus des Herzens der Universalkirche gelebt werden sollte.

Wie beurteilen Sie diese Entscheidung und ihre Früchte aus der Perspektive des vergangenen Jahres?

Diese Entscheidung hat sichtbare Früchte, in der Zunahme der Zahl der Pilger und der Zahl der Priester, die sie begleiten, gebracht. Es kamen auch hochrangige Vertreter der Kirche, beginnend mit dem Jugendfestival im letzten Jahr, und dauerte an bis zum Ausbruch dieser Epidemie. Ich denke, dass es, wenn diese Epidemie vorüber ist, zur Rückkehr der Pilger an diesen Ort kommen wird – sehr charismatisch – weil dies ein Ort ist, an dem das Licht des Evangeliums, das Licht Christi leuchtet.

Diese Woche ist reich an marianischen Inhalten. Der 13. Mai ist der Jahrestag der Erscheinungen von Fatima und des Attentats auf Papst Johannes Paul II. Erinnern Sie sich an diesen tragischen Tag? Was ist damals geschehen, wie haben Sie es erfahren?

Wir haben dies von Erzbischof André Perraudin erfahren, der uns, wie ich mich erinnere, mittags in der Pfarrei besuchte, als ich in der Mission in Ruanda war. Dies war eine tragische Nachricht, die uns auf irgendeine Weise gelähmt hat. Wir alle beteten für die Rettung des hl. Johannes Paul II. In den Stunden nach dem Attentat saßen wir atemlos da, und erlebten seine dramatischen Erfahrungen erneut, den Kampf um sein Leben im Gemelli-Krankenhaus und endlich eine langsame, lange und schwierige Rehabilitation mit begleitenden Komplikationen, die dazu führten, dass der Papst dann langsam zu seinen üblichen Aktivitäten zurückkehrte. Aber schon von seinem Krankenbett, vom Krankenhausfenster aus, segnete er jene, die vor der Klinik standen und für ihn beteten.

Johannes Paul II. hat selbst gesagt, dass die Hand „Unserer Lieben Frau“ die Kugel von Ali Agca leitete. Dank der Hand der Muttergottes, die die Kugel führte, überlebte er, da sie seine lebenswichtigen Organe umging.

Der Heilige Vater selbst sagte, dass die Muttergottes diese Kugel geführt hatte, die seine lebenswichtigen Organe umging. Heute befindet sich diese Kugel in der Krone der Muttergottes in Fatima, da der Tag des Attentats der Jahrestag der Erscheinungen in Fatima war und der Heilige Vater ein angesehener marianischer Papst war. Er nahm sogar als seinen bischöfliches Wahlspruch das Motto: „Totus tuus“, Ganz dein Maria.

Sein ganzes Leben lang lebte er eine tiefe marianische Spiritualität, die er von zuhause mitbrachte, und die er später selbst weiter formte. Bei der Arbeit im Steinbruch trug er in seiner Hosentasche eine Broschüre des hl. Ludwig Maria Grignon von Montfort über die Verehrung der Heiligen Jungfrau Maria. Und sein ganzes Leben lang betonte und entwickelte er die Mariologie des 20. Jahrhunderts im Geiste des II. Vatikanischen Konzils und der Konstitution von Lumen Gentium, Kapitel 8; dies war der Ausgangspunkt seiner gesamten Überlegungen. Er war auch der Nachfolger des marianischen Papstes Paul VI., der sich bewusst war, dass die nachkonziliare Krise dazu führte, dass die marianische Frömmigkeit als Volksfrömmigkeit aufgegeben wurde, da sie den Intellektuellen der offenen Kirche als wertlos erschien. Deshalb, gab der Heilige Vater Paul VI. drei wichtige Dokumente zum Thema des Marienkultes heraus, insbesondere das Hauptdokument „Marias cultus“. Von Anfang an vertraute Johannes Paul II. sich Maria an und er sprach ständig von ihr. Er pilgerte zu den Marien-Heiligtümern, und so hatte seine erste Reise nach Mexiko das Ziel, die Muttergottes von Guadalupe zu besuchen.

Auch später besuchte er während seines gesamten Pontifikats hunderte von Marienheiligtümern, und dank ihm wurde das Bild der Muttergottes auf die Vorderseite des Apostolischen Palastes gehängt und ist vom gesamten Petersplatz aus zu sehen. Auch dies zeigt die Liebe von Johannes Paul II. zur Heiligen Jungfrau Maria.

Das Pontifikat des hl. Johannes Paul II. war zu der Zeit, als sich in Medjugorje die Verehrung der Mutter Gottes entwickelte. Vater Erzbischof, kennen Sie die Meinung Johannes Paul II. über das, was in Medjugorje geschah, über die Verehrung der Mutter Gottes dort?

Johannes Paul II. war von Anfang an sehr zugeneigt und interessiert an den Ereignissen in Medjugorje, die wir heute entdecken, denn der Marienkult, den wir hier entfalten, ist die Verehrung der Königin des Friedens, die tiefe Wurzeln in den Erscheinungen von Fatima hat. Heute gedenken wir ihrer, am Jahrestag der ersten Erscheinungen, die im sogenannten „Tal des Friedens“ 1917 stattfanden. 8 Tage später hat Papst Benedikt XV. die Anrufung „Königin des Friedens“ in die Lauretanische Litanei eingefügt. Diese Erscheinungen schützten unsere Zukunft vor Konflikten und riefen zur Bekehrung auf. Die Bekehrung ist die Einführung des Friedens zwischen den Menschen und Gott. Das ist Bekehrung – Gottes Frieden im Herzen des Menschen. Denn zuallererst wohnt der Unfriede in jedem von uns und bewirkt, dass dieser Unfriede sich negativ auf unsere Umwelt auswirkt. Bevor wir uns nicht mit Gott und im Anschluss daran mit unserem Nächsten versöhnen, haben wir große Schwierigkeitenuns überhaupt zu versöhnen, um mit den anderen leben zu können wie mit Brüdern und Kindern desselben Gottes.

Wenn wir über Fatima sprechen, muss ich Sie etwas fragen, das die Menschen manchmal in Aufruhr bringt. Kennen wir alle Erscheinungen von Fatima? Wurden sie irgendwo veröffentlicht? Wissen wir, was die Mutter Gottes uns vermitteln wollte?

Ich denke, das Mysterium ist etwas, was wir immer nur teilweise entdecken, wir haben keine absolute Gewissheit auf diesem Gebiet, aber das, was veröffentlicht wurde, zeigt mehr oder weniger den Sinn dieser Erscheinungen und ihre Notwendigkeit für die heutige Welt. Diese Erscheinungen geschehen in einer apokalyptischen Perspektive, beziehungsweise in der Zukunft, mit dem ständigen Kampf zwischen Gut und Böse, dem ständigen Kampf um die Herrschaft Christi, damit sein Gegner, der Herrscher dieser Erde, nicht mehr sichtbar sein möge.

Kehren wir zurück zu Medjugorje. Zahlreiche Pilger stellen die Frage, ob sie in diesem Jahr am Jugendfestival und anderen wichtigen religiösen Veranstaltungen in Medjugorje teilnehmen können?

Wir alle sehnen uns nach dem Jugendfestival, weil es das wichtigste Ereignis im gesamten liturgischen Jahr in Medjugorje war, aber natürlich sind wir von der epidemiologischen Situation abhängig. Wenn sie sich beibehält, wird es in diesem Jahr leider nur ein virtuelles Treffen mit Medjugorje geben, aber kein reales, physisches, zu dem die Menschen kommen können, da nicht nur die Grenzen geschlossen sind, sondern auch der Transport nicht funktioniert, so dass es nicht einmal Bedingungen gibt, hierher zu kommen. Dementsprechend wird dasJugendfestival höchstwahrscheinlich in diesem Jahr nicht stattfinden.

Vater Erzbischof, wann wird die endgültige Entscheidung gefällt, ob das Jugendfestival stattfindet?

Vielleicht Ende Juni, weil wir Zeit für die Vorbereitungen geben müssen, nicht nur vor Ort, bei der Organisation des Festivals, sondern auch den Pilgern, um alle notwendigen Dokumente, die Transportmittel usw. anfordern zu können, um nach Medjugorje zu reisen.

Vater Erzbischof, welche Botschaft möchten Sie  am Ende dieses Treffens  unseren Zuschauern,  Medjugorje Pilgern und Freunden dieses Ortes geben?

Liebe Freunde von Medjugorje, liebe Pilger, liebe Gemeindemitglieder, ich wende mich an Sie mit einer großen Bitte: Lebt im Geist der Hoffnung; denn Medjugorje hat die Aufgabe, die Hoffnung im Menschen zu erwecken, die theologische Hoffnung, die Hoffnung Gottes, das bedeutet, dass Gott immer derjenige ist, der uns mit großer Liebe und Barmherzigkeit führt, und dass er uns die Mutter Gottes sendet, damit auch sie uns zu Gott führt. Sie zeigt uns immer Jesus, sowie es auch in Medjugorje geschieht, und ich bitte Sie, wirklich der Säemann des Friedens, des Vertrauens und der Nähe Gottes zu sein, die uns in diesen Momenten nicht verlässt. Schaut auf eure Weinberge, Olivenhaine. Sie erinnern an das Heilige Land, wo Jesus lebte. Und er begleitet uns auch weiterhin in aller Ewigkeit und sendet uns seine Mutter, damit sie uns beschützt; auf dass sie die Beschützerin unseres inneren, familiären und sozialen Friedens sei. Deshalb werden wir auch weiterhin durch die Medien, die heute ständig aktiv sind, mit ihnen verbunden sein, damit Sie geistlich mit Medjugorje vereint sein können, betend für den Moment, in dem wir uns dort wiedersehen und Gott danken werden, für alle Gaben, die wir erhalten haben. Gelobt seien Jesus und Maria!

An Christi Himmelfahrt in Medjugorje…

.Gefühlt ist es schon eine Ewigkeit

Zum Fest Christi Himmelfahrt 2019, als wir in 2 Gruppen -mit Reisebus oder mit Flugzeug- und insgesamt rund 120 Pilgern nach Medjugorje anreisten. Wie immer: Die einen freuten sich auf bereits Bekanntes, die anderen in gespannter Erwartung auf das erstmalige Erleben dieser Gnadenstätte. Im „Reisebericht“ finde ich dazu die folgenden Notizen:

Das Wetter ein wenig launenhaft, aber im Ganzen nicht unfreundlich, ließ es zu, dass am Podbrdo, dem Erscheinungsberg, Fürbitte gehalten werden konnte in den besonderen Anliegen der einzelnen Pilger und den großen Anliegen von Kirche und Welt. Bei der Kreuzwegbetrachtung – beim mühsamen Aufstieg zum Kreuzberg oder alternativ bei den Kreuzwegstationen in Kirchennähe- wurden sowohl die eigenen Unzulänglichkeiten als auch die große Barmherzigkeit Gottes erneut bewusst.

Im „Cenacolo“ der Gemeinschaft ehemaliger Drogenabhängiger, beeindruckten „die Jungs“ mit ihren Lebenszeugnissen und der Art und Weise, wie sie gegenseitig in offener und ehrlicher Freundschaft die früher aufgesetzten „Masken der Lebenslügen“ abnehmen und ein einfaches, aber erfülltes Leben mit Gott und in gegenseitiger, brüderlicher Unterstützung und Gemeinschaft lernen

Die mitreisenden 4 Priester standen nicht nur zur Spendung der Sakramente -im Beichtstuhl und am Altar- zur Verfügung, sondern zusätzlich wurden noch in vielen, vielen seelsorgerischen Gesprächen die persönlichen Glaubensfragen und Lebensprobleme vertrauensvoll angesprochen.

Zusätzlich kam in besonderer Weise noch Pastor Peter Meyer hinzu, der in seinen Vorträgen in dem voll gefüllten Seminarraum im Gebäude von Radio MIR -wieder einmal- Klartext redete und die Notwendigkeit der persönlichen Umkehr, der Hinwendung zum barmherzigen Gott als Grundlage der Versöhnung, von einem persönlich und überzeugenden Leben in der Nachfolge Christi, einer „Sendung“ in die heutige Welt und von einem Bestehen der Kirche in den Wirren der Zeit, herausstrich. Danke, Pastor Meyer!

Die behutsame Hinführung von Schwester Edith zur Weihe an die Herzen Jesu und Mariä nahm auch den „Erstpilgern“ die Scheu vor diesem bewussten Schritt der Hingabe, die von 6 Priestern und  1 Diakon mit einem abschließenden persönlichen Segen bekräftigt wurde.

Das Zeugnis „Wie alles begann“ von Sr. Ivanky Vasilj, die als junges Mädchen vor Ort persönlich miterlebte, wie in den bis dato kommunistisch beherrschten Alltag am 24. Juni 1981 völlig unerwartet das Eingreifen des Himmels durch den Aufruf der „Königin des Friedens“ der Weg zur Versöhnung mit Gott und den Menschen hereinbrach, führte in einer besonders authentischen Weise zurück in eine Zeit, die für viele heute nur noch eine kaum begreifbare Geschichte ist.

Als dann die Rückreise anstand, die von der Busgruppe mit einer Heiligen Messe am Altar im von der Pfarrei hergerichteten „Franziskuswald“ eingeleitet wurde, schienen damit die besonderen Momente der Pilgerreise vorüber. Für die Busgruppe war dies dann auch weitgehend der Fall, sieht man von der besonderen Überraschung ab, als bei der Rückkehr nach Deutschland ein besonders schwerer Unfall auf der Autobahn bei Würzburg einen Umweg von fast 200 km -quer durch Hessen- und eine entsprechend verspätete Ankunft zur Folge hatte,

Die Fluggruppe hingegen wurde zwar nicht wie von einem Blitz aus heiterem Himmel getroffen, aber ein schweres Gewitter und Unwetter über Sarajevo machte es dem Piloten des ankommenden Eurowings-Flugzeuges unmöglich, in Sarajvo zu landen und er musste -nach Zwischenstopp in Zagreb- mit seinem Flugzeug wieder zurück nach Deutschland, um dann am nächsten Morgen erneut nach Sarajevo zurück zu kommen und da, gegen Mittag, alle Pilger wohlbehalten nach Köln zu bringen…..

Nun: Dieses Jahr ist es kein großes Gewitter, dass für ein ungewöhnliches Ende der Pilgerreise sorgt, sondern ein winzig kleiner, unsichtbarer Virus,der derzeit jede Reise unmöglich macht.

Fazit: Man darf den Herrn auch an einem solchen Abend loben!

 

 

 

6. Sonntag in der Osterzeit

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.
Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.
Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.
Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch.
Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet.
An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch.
Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

Joh 14,15-21

Quellen:
Evangelium Tag für Tag 
Tagesimpuls Schott Erzabtei Beuron

„Liebe Kinder, die Auferstehung kommt immer …“

Liebe Freunde von Medjugorje und unserer Gemeinschaft, es kann losgehen. Unsere Reise beginnt heute …. Wir steigen weder in ein Flugzeug noch in einen Bus, auch nicht in unser Auto, aber wir werden der Muttergottes so nahe sein wie wir es in Medjugorje sind….Ihre Einladung zum Gebet gilt für jeden Ort dieser Welt und ebenso ihre Zusage, dass sie immer bei uns ist. Viele von Euch warten schon auf die Impulse aus Sr. Emmanuels letztem Buch: „Le Rosaire. Un voyage qui te change la vie“ (Der Rosenkranz. Eine Reise, die dein Leben verändert), das noch in Übersetzung ist. Hier nun ein Vorgeschmack aus den freudenreichen Geheimnissen!

Im Gebet verbunden Sr.Edith mit Waltraud und P. Thomas

Sr. Emmanuel lädt uns in ihrem Buch ein, wie ein kleines Kind an der Hand der Muttergottes in die Geheimnisse des Rosenkranzes „hineinzugehen“, um das Geschehen aus der Nähe und mit einem Kinderherzen zu betrachten. Warum wie ein kleines Kind betrachten? Jesus sagt uns im Evangelium selbst, dass wir zu Kindern werden sollen, um das Reich Gottes zu erben (vgl. Lk 18,17). Er sagt uns, dass es die Kleinen und Unmündigen sind, denen der Vater seine Weisheit offenbart (vgl. Mt 11,25). Schauen wir also beim Beten der Rosenkranzgeheimnisse mit dem offenen Blick eines Kindes auf das jeweilige Geheimnis und vertrauen, dass Maria uns die Liebe und Schönheit Gottes zeigen wird.  >> hier weiter lesen>>

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