4. Sonntag in der Osterzeit – Weltgebetstag für geistliche Berufe

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe.
Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.
Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.
Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.
Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Joh 10,1-10

Quellen:
Evangelium Tag für Tag 
Tagesimpuls Schott Erzabtei Beuron

„Erlaubt den Versuchungen nicht, euer Herz zu verhärten…“

„Diese Zeit“ – was meint die Muttergottes, wenn sie sich so ausdrückt? Es kann die lange Zeit der Erscheinungen und ihrer Anwesenheit sein, vielleicht auch die Osterzeit als momentaner Abschnitt im Kirchenjahr, oder aber die aktuelle, sehr spezielle Zeit, die geprägt ist durch die Einschnitte und Beschränkungen der Corona-Pandemie. Und wirklich kann diese Unterbrechung des Normalbetriebes und des Alltags unseres Lebens und sogar unserer Kirchenpraxis uns Anlass sein, darüber nachzudenken, was ich in meinem Leben ändern könnte. Vieles ruht jetzt, was wir unbedingt zurück haben möchten: die Begegnung mit anderen, die Feier der Liturgie, normale Arbeitsbedingungen, Reisefreiheit usw. Manches ruht aber auch, von dem wir spüren, dass es gut ist, dass wir entschleunigt wurden: Terminhetze, ständiges Unterwegssein, übertriebener Konsum, manche Probleme, die uns vorher ach so wichtig waren, die auf einmal kein Thema mehr sind. Diese Situation kann wirklich zu einem Nährboden der Reflektion über mein Leben und einer neuen Schwerpunktsetzung werden. Und vielleicht hat uns ja auch der Verzicht auf Liturgie und Empfang der Sakramente, noch dazu zu den hohen österlichen Festtagen, schmerzlich spürbar und bewusst gemacht, wieviel uns das alles doch bedeutet.            Die Gospa motiviert uns ausdrücklich: in Abgeschiedenheit – und da sind wir nun wirklich in der aktuellen Quaratäne-Situation – zum Heiligen Geist zu beten, dass er uns im Glauben und im Vertrauen auf Gott stärkt. Das gilt für diese ganze Zeit, und umso mehr für die kommenden Bitttage und die Pfingstnovene: beten wir ganz konkret um Stärkung unseres Glaubens, um Frieden und Einheit in Kirche und Welt, um Schutz vor Krankheit und Seuchen, und auch um Sonne, Regen und Wind in einem Maße, dass die Frucht der Erde wachsen kann. Denn schon jetzt droht Trockenheit und Dürre. Frühere Generationen haben in Bittprozessionen und Litaneien um all das gefleht. Sie waren nicht naiv oder unaufgeklärt, sondern haben unerschütterlich darauf vertraut, dass Gott Krankheit und Hungersnot abwenden kann, dass letztlich alles in seinen Händen liegt.  Die Versuchung ist stark, dass wir unser Herz verhärten, vielleicht aus pragmatischen Gründen, vielleicht aus persönlicher Frust-Erfahrung, dass unser Beten ja doch nichts bringt, vielleicht auch aus Angst, sich unbeliebt und lächerlich zu machen. Unser Gottvertrauen und unser Gebet wird die Gegenwart des Auferstandenen aufleuchten lassen in den ganz aktuellen Fragen und Sorgen. Dann wird unser Gebet keine Wüste, sondern ein blühender Garten.      (Pastor Gereon Beese)

Maria Maienkönigin

Maria, Maienkönigin, wir kommen, dich zu grüßen;
o holde Freudenspenderin, sieh uns zu deinen Füßen,
o holde Freudenspenderin, sieh uns zu deinen Füßen.

Nichts glich an Schhönheit einstens dir, nichts dir an Tugendglanze,
Nun prangst du als die schönste Zier dort in der Heil`gen Kranze,
nun prangst du als die schönste Zier dort in der Heil`gen Kranze.

Wir möchten gern, o Jungfrau mild, auch unsre Herzen schmücken
und deiner Tugend holdes Bild in unsre Herzen drücken,
und deiner Tugend holdes Bild in unsre Herzen drücken.

Text: unbekannt
Musik: Anselm Schubinger 1843

Gebet

Maria, Königin des Friedens, von neuem möchte ich mich dir,
deinem unbefleckten Herzen weihen, du bist meine Mutter.
Durch dich weihe ich mich, meine Familie und die ganze Welt
deinem Sohn Jesus Christus.
Von neuem verspreche ich dir, deinem Ruf zu folgen
und deine Botschaften mehr und mehr zu leben.
Mehr zu beten und weniger zu reden.
Mehr zu fasten und mich weniger der Welt auszusetzen.
Mehr die Bibel zu lesen und auf das Wort Gottes zu vertrauen.
Ich verspreche dir umzukehren, mehr Buße zu tun.
Ich verspreche dir, an deiner Hand die Sakramente neu zu entdecken,
besonders das Sakrament der Hl. Beichte.
Maria hilf mir, dass ich armer Sünder von Neuem zum Willen Gottes ‚Ja‘ sagen lerne,
so wie du ‚Ja‘ gesagt hast.
Danke Maria, dass du mir hilfst,
mich immer mehr der Führung des Hl. Geistes zu öffnen.
Danke Maria, dass du mich aufrufst, für all jene zu beten,
die die Liebe Gottes noch nicht kennengelernt haben.
Danke Maria, dass du mich aufrufst, dir zu helfen,
dass die Welt sich wandelt, und dein Herz triumphiert.
Amen.

Quelle: Eine Medjugorje-Pilgerin.

Wöchentliches Gebetsprogramm

Das Abendgebetsprogramm aus der Kirche des hl. Jakobus wird täglich im Programm von Radio Mir Medjugorje, unserem Livestream, Facebook und Youtube-Kanal gesendet.

Das Gebetsprogramm beginnt jeden Abend um 17 Uhr mit dem Rosenkranzgebet, danach folgt das Gebet zum Heiligen Geist und ab 18 Uhr die Heilige Messe. Das Gebetsprogramm wird nach der Messe sowohl in der Kirche von Medjugorje als auch in unserer Videoübertragung auf der Website, auf Facebook und YouTube fortgesetzt. Heute Abend (Montag) beten wir den Rosenkranz, morgen (Dienstag) ist die Anbetung Jesu im Allerheiligsten Sakrament des Altars und am Mittwoch das Heilungsgebet und der Rosenkranz. Am Donnerstag, Freitag und Samstag wird auch die Anbetung Jesu im Allerheiligsten Sakrament des Altars stattfinden. Am Samstag nach der Anbetung wird die Katechese des Pfarrers von Medjugorje, Pater Marinko Sakota, sein. Am Sonntag nach der Hl. Messe werden wir den Rosenkranz beten.

Wir erinnern Sie daran, dass wir am Donnerstag nach dem Gebetsprogramm über unseren YouTube-Kanal, über Facebook und über unseren Livestream „Nachrichten aus Medjugorje“ bringen werden, die Sie letzten Donnerstag in Erstaustrahlung sehen konnten.

Quelle: medjugorje.hr

Medjugorje und die Heilsgeschichte

Der geschichtstheologische Kontext von Medjugorje ist die Heilsgeschichte. Es gibt nichts Verwunderliches und Ungewöhnliches in der Geschichte des Handelns Gottes in und an der Welt und seiner Schöpfung. Nie hat Gott den Menschen und die Menschheit hoffnungslos verlassen oder aufgegeben. Wann immer der Mensch Gott verließ und in die eigenen Kräfte Vertrauen setzte, was vor allem im Alten Testament sichtbar wurde, so traten meistens Verfall und Katastrophen ein. Israel, aber auch uns muss klar sein, dass weder die wirtschaftliche noch die militärische Kraft uns zum Volk macht, sondern der direkte Eingriff Gottes in unsere Geschichte, Er hat uns erwählt und führt uns immer noch. Nur unter Seiner Führung ist es möglich, die reine Idee von Ihm zu bewahren und als Volk Gottes zu reifen. Der Mensch sehnt sich nach einem Raum, in dem er aufatmen kann, wo er angenommen und bestätigt wird. Er sehnt sich nach dem Raum, in dem die Entfremdung verschwindet und in dem er im Glauben, wie im Leben Zuhause sein kann. Deshalb braucht der Mensch die Kirche des inkarnierten Gottes, der als guter Hausherr Gott aller Menschen sein will. Das hat Medjugorje von seinen ersten Tagen an versucht zu vermitteln und zu verwirklichen und das ist auch die Erfahrung der Pilger: „Hier fühlen wir uns wie Zuhause!“ Und deshalb kommen auch alle gern immer wieder nach Medjugorje zurück.
    Wenn wir einen Blick in die Geschichte der Kirche und des Christentums werfen, dann werden wir sehen, dass es immer auf dem Höhepunkt der Krisen, Zeichen einer Wende gab, geschichtliche oder epochale. Alle großen Reformer, alle Erneuerer von Kirche und Gesellschaft, kamen, als die Krisen übermächtig wurden. Die Entstehung des Ordenslebens in der Kirche läßt sich gerade mit Krisenzuständen in der Kirche deuten. Die Orden sind eine Antwort auf die Krisen des Glaubens. Ebenso finden wir auf der geistigen Ebene ähnliche Phänomene und Mittel zur Gegensteuerung. Nach der zerstörerischen Absolutsetzung der Reflexion durch Descartes, kam der geniale Pascal, der dem europäischen Geist und der Spiritualität neue Maßstäbe gab. Nach Kant, Hegel und der idealistischen Philosophie, haben wir die existentielle Philosophie eines Kierkegaard und nach dem nihilistischen Denken von Nietzsche, meldete sich der russische Philosoph Solowjew als Antwort, dass Gott da ist, nachdem Nietzsche den Tod Gottes verkündet hatte. So stark die Religionskritik auch sein mag, das Wunder des wahren Gottesglauben übersteht alle Fallen und Probleme. Die Kritik hinterlässt Leere, Frustration und Unwohlsein und am Ende spricht jede Kritik zugunsten ihrer Negation: Wenn die Religion verneint wird, dann wird die Verneinung selbst zum Symbol des Bedürfnisses und Strebens nach dem Verneinten, die Religion wird zu einer gewissen Notwendigkeit. Das ausdrückliche Anti-Christentum ist für das Christentum immer heilsam, weil es auf eigene Probleme und auf Vernachlässigungen des Wesentlichen verweist. Auch an dieser Stelle ist die therapeutische Rolle von Medjugorje sichtbar und wahrnehmbar. Medjugorje meldete sich auf dem Höhepunkt der Krise des westlichen Denkens und der kommunistischen Schreckensherrschaft als Zeichen der Liebe und Fürsorge Gottes für die ganze Welt.
    Das Herrschen des Menschen heißt Dienen, seine Freiheit ist die Bindung an die notwendige innere Wahrheit der Dinge, die Offenheit für die Liebe bedeutet und ihn dann Gott ähnlich macht. Deshalb ist es möglich, die Ereignisse von Medjugorje und die Seher, in die Kategorie der rationalen Begründung und des Zeugnisgebens zu stellen. Maria als Zeugin und Prophetin und Gott, der in das Leben der Einzelnen machtvoll eingreift und sie in Seinen Dienst nimmt. Dieser unmittelbare Ruf Gottes ist psychologisch nicht fassbar und deutbar, andererseits ist es einem Menschen aber nicht möglich, sich Gott zu entziehen, ohne sich dabei selbst zu verneinen. Ebenso steht es um die Botschaft von Medjugorje, die im Wesentlichen eine prophetische ist. Zur prophetischen Botschaft äußerte sich Martin Buber folgendermaßen: Der prophetische Geist denkt nie wie der platonische, dass er die allgemeine, überzeitliche und begriffliche Wahrheit besäße. Er empfängt Botschaft für Botschaft in den ganz konkreten Situationen des Lebens und gerade deswegen trifft sein Wort auch nach Verlauf so vieler Jahrtausende das Volk in den veränderten und veränderlichen Lebenssituationen seiner Geschichte. Diese Botschaft und Wahrheit ist meistens unangenehm und bedrückend, weil der Mensch selbst zum Mund und zum Medium Gottes wird. Der Prophet Amos sagt: „Der Löwe brüllt – wer fürchtet sich nicht? Gott, der Herr spricht – wer wird da nicht zum Propheten?“ (3,8). In unserem Fall sind es Maria und einige Seher. Das Verhältnis des Propheten gegenüber der Zeit und der Zukunft ist nicht im Sinne einer Vorhersage zu verstehen, prophezeien bedeutet: Die Gemeinschaft der Menschen und den Einzelnen direkt oder indirekt vor eine Wahl oder besser vor eine Entscheidung zu stellen. Die Zukunft ist nicht etwas, was sich uns offen in die Hände legt, etwas wovon man schon alles weiß, im Gegenteil, sie hängt im Wesentlichen von der Richtigkeit der Entscheidung ab, d.h. von der Entscheidung, die der Mensch in diesem Augenblick trifft oder an der er in diesem geschichtlichen Kairos teilnimmt. Der Prophet stellt immer die Menschen vor die Alternative, er versucht, das Steuer in eine andere Richtung zu drehen, seine ganze Existenz steht dahinter, seine Worte zittern vor Angst und Hoffnung wegen der Größe und der Kraft der Entscheidung. Der Prophet ist meistens der große Ankläger, er verkündet keine langweilige Moral oder Verhaltensethik, sondern die Irrtumslosigkeit und Ewigkeit des Wortes und Gesetzes Gottes.
    Der moderne Mensch begegnet heute den riesigen Möglichkeiten technischen Fortschritts, von denen ihm heiß und kalt und angst werden kann. Einmal der direkte Eingriff in die menschlichen Gene, der Eingriff in die Schöpfungswirklichkeit selbst, dann die Möglichkeit, dass der Mensch mit seinem Waffenpotential eine apokalyptische Wirklichkeit auf dieser Erde selbst heraufbeschwören kann. Deshalb braucht er die Propheten, die mit ihrem Leben auf das Jenseits, auf die andere Wirklichkeit verweisen und zu ihr hinführen. Für den Menschen ist die Immanenz, die Diesseitigkeit, zu eng und zu klein. Indem er aber die Jenseitigkeit bestritt, übergab er sich der Verherrlichung des Diesseits. Die Lebensgier und das Begehren nach allem und nach allerlei erlebt z.Zt. seinen Höhepunkt, aber auf diesem Höhepunkt ist keine Befriedigung möglich, sondern das Gegenteil, Unersättlichkeit und Ekel, Entwertung des Lebens und Verwerfung von allem, was einem nicht mehr gefällt. Der Mensch ist ein Wesen, das für Gott und das Unendliche geschaffen ist, deswegen sind z.B. Abtreibung, Euthanasie und Selbstmord nur Begleiterscheinungen und die natürliche Frucht eines solchen Lebensverständnisses, der Verneinung der fundamentalen Lebensentscheidung, der Verneinung der Verantwortung vor Gott, der Ewigkeit und vor der ewigen Hoffnung. Leibliche Lust und Begierde enden auf ihrem Höhepunkt im Ekel und am Ende wird der Mensch zum Abfall, wie es die moderne Literatur zeigt oder die allgegenwärtige Kultur des Todes, die sich an die Stelle der Kultur des Lebens und der Liebe gedrängt hat.
    Es ist unmöglich, die Tiefe der göttlichen Botschaft und der Wahrheit im Menschen verschütten oder verfälschen zu können. Das wahre Bild Gottes im Menschen wird immer wieder an der Oberfläche auftauchen und sich den Weg zur Seele des Menschen bahnen. Deswegen entsteht heute überall der erneute Ruf nach Konzentration, Meditation, Kontemplation, nach dem Heiligen, ja nach Berührung mit Gott selbst. Das ist die unvermeidliche Antwort auf die (un)wahre Weltanschauung unserer Zeit, für die Terrorismus, Revolutionen, pure Gewalt und Drogen nur ein äußeres Erscheinungsbild sind und in der nur als Tatsache gilt, was sichtbar und meßbar ist, in der nur Quantität zählt, nicht aber eine Qualität, die sich aus Moral und Ethik ergibt und so zum eigentlichen Wahren, Guten und Edlen des Menschen führt. Damit der Mensch wirklich Mensch wird, braucht er Moral und Ethik und damit er Ethik hat, braucht er den Schöpfer, den Glauben an die Unsterblichkeit und an den liebenden Gott. Deshalb besteht die Frohe Botschaft des Christentums, die auch die Botschaft von Medjugorje ist, gerade darin, Verantwortung zu übernehmen vor Gott, vor sich selbst, vor der Welt und vor der Geschichte. Medjugorje ist eine echte Herausforderung und ein Ruf im wahrsten Sinne des Wortes in und an unsere Zeit! Das Ziel der Geschichte ist nicht Evolution oder Fortschritt, sondern Umkehr. War fast die gesamte nachhegelianische Epoche des Denkens vom ständigen Aufstiegs- und Fortschrittsglauben beseelt und vom Schreiten zu einem glücklicheren Morgen begeistert, so ernten wir heute die bitteren Früchte dieses Prozesses. Die Bibel aber spricht über die Umkehr und nicht über die Evolution, gerade auf dieser Botschaft ruht der Aufruf von Medjugorje. Alle Pseudoreligionen, wie Technik und Wissenschaft haben sich gegen den Menschen gewendet. Deshalb ist es durchwegs falsch, den Menschen als das Wesen des Fortschritts und des Wachstums zu verstehen. Der Mensch als Person ist schon in der Bibel als das zwischen gut und böse gekreuzigte Wesen definiert worden. Sicherheit garantieren ihm nicht Fortschritt und Wissenschaft, sondern allein die Entscheidung für Gott. Kommt daher das Gerede vom „humanum“, das allerseits bedroht ist? Nach einer Zeit des unbeschränkten Glaubens an die Vernunft, sind wir nun in eine Zeit des Irrationalismus eingetreten. Deswegen ist es im Angesicht der heutigen Krise der Vernunft nur möglich, das Heil in der Hinkehr zum Mysterium zu finden, zum Geheimnis, das fähig ist, die Vernunft zu retten. Das Mysterium ist nicht gegen die Vernunft gerichtet, sondern es dient ihr zur Sinnhaftigkeit des Seins und zur Aufrechterhaltung des Kosmos.
    Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und Sozialismus und nach den Frustrationen, die der „homo faber“, der „homo technicus“ in seinen technischen Errungenschaften erlebt hat, sprechen viele Gründe dafür, sich dem Glauben und dem Gott der Hl. Schrift und Offenbarung zuzuwenden. Medjugorje ist auch hierfür ein sichtbares Zeichen, die „Stadt auf dem Berg“, bzw. der Ort „zwischen den Bergen“. Jeder muß sich gerade heute der Tatsache stellen, daß es unmöglich ist, die geistigen Wirklichkeiten mit materiellen Mitteln oder Versprechungen zu erreichen, dass es unmöglich ist, Sinn, Friede, Ruhe, Gesundheit, Standhaftigkeit im Leben und in der Überzeugung, mit materiellem oder wirtschaftlichem Wohlstand oder Fortschritt zu erringen, sondern nur mit der Annahme seiner selbst als einer geistigen Wirklichkeit und Gegebenheit. In unseren Zeitgenossen erwacht allmählich der Sinn für das Geistige, es eröffnen sich neue Vorstellungen und Wege, trotz der verführerischen, sirenenhaften Stimmen von „New Age“. Trotz so vieler Fortschritte im Bereich der Technik und Technologie, der Physik und Chemie, trotz so vieler Errungenschaften in den Bereichen des Mikro- und Makrokosmos, der Mikro- und Astrophysik, der Biologie, sowie im Bereich der Atome und Organismen, bleiben im Bereich des Seins und der Sinnbeschreibung des Lebens, sowohl die Wissenschaft als auch die moderne Philosophie hilflos und ohne klare Position. Längst haben die Philosophen Adorno und Horkheimer von der Selbstzerstörung der Aufklärung gesprochen. Das geschieht dort, wo man die Aufklärung verabsolutiert, wo Berechnung, Vorausschau und Kalkulation regieren und wo Transzendenz und Jenseits verneint werden. Mit anderen Worten: Die Gesellschaft, die auf Agnostizismus und Materialismus gebaut ist, kann langfristig nicht überleben, die Folgen sind: Zerstörung der Moral und aller geistigen Werte. Nicht einmal die Philosophie der Sinngebung eines Viktor Frankl, die sog. Logotherapie, die ihre Ratschläge denen gibt, die jede Verbindung mit Religion und Kirche verloren haben, kann eine wirkliche Sinngebung für das Leben finden, ohne den Tod zu hinterfragen. Diejenigen, die ihre Verbindung zur Kirche noch nicht gänzlich verloren haben und vor großen Fragezeichen des Lebens stehen, muß ebenfalls die Bedeutung des Jenseitsglaubens für ihr hiesiges moralisches Verhalten vor Augen geführt werden. Die erste Aufgabe ist, die Genesung der Moral und die Annahme der moralischen Werte in der Gesellschaft. Dem Menschen ist es nicht möglich, ungestraft die Grenzen zu überschreiten, die ihm von Gott gesetzt sind. Der Mensch ist frei, wenn er das Gesetz der Freiheit als Raum anerkennt, der ihm bestimmt oder gegeben ist. Einerseits begegnen wir, fast möchte ich sagen, einer pathologischen Sorge und Angst um die menschliche Gesundheit und saubere Umwelt und andererseits erleben wir eine allgemeine Gefühllosigkeit für die moralische Integrität des Menschen, die einer Verneinung der Freiheit und Würde des Menschen entspricht und damit seiner selbst. Deswegen drängt sich uns erneut die Frage nach Gott und Seiner Offenbarung in der Geschichte und in der heutigen Welt auf, wo kommt Gott noch zur Sprache? Da ist Medjugorje ein nicht zu übersehender Meilenstein in unserer Zeit, denn durch Medjugorje kommt Gott wieder ins Gespräch. Durch Medjugorje wird uns der Ruf zur Umkehr, zum Glauben an Gott, zur Rückkehr zur Offenbarung, deren Höhepunkt Jesus Christus ist, der Vermittler zwischen Gott und Mensch, in dem das Geheimnis Gottes selbst verborgen ist. Er ist das Wort, das alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis in sich birgt (vgl.Kol.2,3) und als solcher deckt Er das Geheimnis Gottes selbst auf und bricht das Schweigen, in das sich Gott scheinbar gehüllt hatte.
    Wenn die Intellektuellen bisher im westlichen Liberalismus und im marxistischen Kommunismus dem Glauben jegliches Recht und jegliche Fähigkeit zur Gestaltung der Gesellschaft, der Öffentlichkeit und der gemeinsamen Zukunft in der Menschheit abgesprochen haben, so begegnen wir heute einem anderen Trend. Die Umwälzungen auf allen Gebieten weisen deutlich darauf hin, daß die Religion und ihr subjektiver Ausdruck im persönlichen Glauben und Leben, aber auch im gesellschaftlichen Bereich, eine Kraft ist, die sich aus dem Bewußtsein des Menschen nicht ausradieren läßt. Ferner kann die Welt auf die Gestaltungsrolle des religiösen Menschen in der Gesellschaft gar nicht verzichten. Es ist unmöglich, ohne Glauben, Zukunft zu gestalten. Man muß aber alle Fehler der vorigen Jahrhunderte und jede Vereinnahmung des Glaubens zu politischen Zwecken vermeiden.
    Die Hauptrolle des Glaubens ist die Sorge für den Menschen. Dazu ist die Kirche mit der Kraft ihres Gebetes und mit der Stärke des Geistes berufen, nicht nur mit den Verantwortlichen in der Institution, sondern durch die Abgabe des Glaubenszeugnisses aller, nicht im Pochen auf ein Recht, sondern mit Liebe, sich im Leben und Leiden der Menschen für sie einzusetzen, in den Herzen den Raum für Gott bereiten, der kommen will, um auf diese Weise dem Menschen und der Gesellschaft zu helfen, ihre Identität wieder zu finden. Die ganze Geschichte der Menschheit ist ein großer Kampf zwischen Glauben und Unglauben, zwischen gut und böse. Wir sind heute als Zeugen gerufen, ohne zu zögern, uns der Macht der Resignation, der Gleichgültigkeit, des Fatalismus und der Verzweiflung mit der Kraft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe entgegenzusetzen. Die Menschen zur wahren Liebe befähigen, ist der Auftrag des Augenblicks. Sich der öffentlichen Meinung und Macht widersetzen, wie es Jesus vor Pilatus tat, wie es der Papst zur Zeit gegenüber den Mächtigen dieser Welt tut, ist Gebot der Stunde. Jesus hatte keine Angst vor dem Kreuz, doch der moderne Gläubige hat Angst vor dem Gedanken an Kreuz und Leid und Martyrium. Jeder, auch die kirchlichen Würdenträger, bangen um ihr „image“, mag es auch nur um einen dummen Kommentar in einer Tageszeitung gehen, der heute geschrieben und morgen schon wieder vergessen ist. Wir müssen zum Martyrium, zum Zeugnis, zum Risiko für unseren Glauben bereit sein und wagen, dem Ruf Jesu zu folgen. Darin belehrt und ermahnt uns Maria täglich in ihrer Schule in Medjugorje.

Pater Tomislav Pervan

Aktuelle Gebetsordnung live aus Medjugorje

Liveübertragung des Abendgebetsprogramms im Zeitraum vom 27.04.2020 bis zum 03.05.2020:

jeweils ab 17.00 Uhr
Montag: Rosenkranz, Hl. Messe, Rosenkranz
Dienstag: Rosenkranz, Hl. Messe, Anbetung
Mittwoch: Rosenkranz, Hl. Messe, Heilungsgebet, Rosenkranz
Donnerstag: Rosenkranz, Hl. Messe, Anbetung – im Anschluss das Neueste aus Medjugorje!
Freitag: Rosenkranz, Hl. Messe, Anbetung
Samstag: Rosenkranz, Hl. Messe, Anbetung
Sonntag: Rosenkranz, Hl. Messe, Rosenkranz

Quelle: Information aus Medjugorje

Auszug aus dem Buch „Der Gottmensch“ von Maria Valtorta

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 679. Kapitel, Band XII, „Der Gottmensch“ von Maria Valtorta    
Die Auferstehung

[…] Das eine oder andere Sternlein möchte noch nicht erlöschen und blinkt immer schwächer in dieser Woge aus grünlichweißem, grau überhauchtem, milchigem Morgenlicht, ähnlich der Farbe der schläfrigen Zweige der Ölbäume, die den nahen Hügel krönen. Doch dann versinken sie in dieser Welle, wie Land vom Wasser überflutet wird.Nun fehlt schon eines ….. und noch eines, und noch eines. Der Himmel verliert seine Sternenherden, und nur dort, im äußersten Westen, bleiben noch drei, dann zwei, dann einer in Betrachtung des täglich neuen Wunders eines Sonnenaufganges.

[…] Die gelangweilten, fröstelnden und verschlafenen Wachen stehen in den verschiedensten Haltungen vor dem Grab, dessen steinerne Tür an den Rändern mit einer dicken Schicht Kalk, ähnlich Strebepfeilern, verstärkt worden ist. Auf ihrem matten Weiß leuchten große Rosetten aus rotem Wachs und andere, die man direkt in den frischen Kalk gedrückt hat – die Siegel des Tempels.Die Wachen müssen in der Nacht ein Feuerchen angezündet haben, denn am Boden liegen Asche und verkohlte Holzscheite, und sie müssen auch ein Spiel gemacht und gegessen haben […] Irgendwann hatten sie genug, haben alles liegengelassen und sich eine mehr oder weniger bequeme Lage gesucht, um zu schlafen oder zu wachen.

Die Röte im Osten breitet sich immer mehr am heiteren Himmel aus, an dem aber noch kein Sonnenstrahl zu sehen ist. Da taucht plötzlich aus unbekannten Tiefen ein strahlender Meteor auf, ein Feuerball von unerträglicher Helligkeit mit einem funkelnden Schweif, der aber vielleicht nur die Erinnerung an seinen Glanz auf unserer Netzhaut ist. Er saust auf die Erde herab und strahlt ein so mächtiges, zauberhaftes und zugleich in seiner Schönheit beängstigendes Licht aus, dass das rosige Licht des Morgens in dieser weißen Glut verblasst.

Die Wächter erheben erstaunt ihre Köpfe, auch weil die Helligkeit von einem mächtigen, harmonischen, feierlichen Klang begleitet wird, der die ganze Schöpfung erfüllt. Er kommt aus paradiesischen Tiefen und ist das Halleluja, das Gloria der Engel, das dem Geist Christi folgt, der in seinen verherrlichten Leib zurückkehrt.
Der Meteor prallt gegen den nutzlosen Verschluss des Grabes, bricht ihn auf, wirft ihn zu Boden und schleudert mit seinem Dröhnen auch die entsetzten Wächter, die man als Gefangenenwärter des Herrn des Weltalls aufgestellt hat, zu Boden.

Und die Erde bebt bei seiner Rückkehr wie damals, als der Geist des Herrn sie verlassen hat. Er dringt in das dunkle Grab, das ganz hell wird von seinem unbeschreiblichen Licht; und während das Licht in der reglosen Luft schwebt, senkt sich der Geist in den unbeweglichen Körper unter den Totenbinden.All das geschieht nicht in einer Minute, sondern in Sekundenschnelle: das Erscheinen, das Herabsteigen, das Eindringen und das Verschwinden des Lichtes Gottes …
Das „Ich will!“ des göttlichen Geistes zu seinem erkalteten Fleisch erfolgt lautlos. Es wird von der Wesenheit zur unbeweglichen Materie gesprochen, aber das menschliche Ohr hört kein Wort.
Das Fleisch erhält den Befehl und gehorcht mit einem tiefen Atemzug …
Nichts anderes für einige Minuten.
Unter dem Schweißtuch und dem Leichentuch ersteht das glorreiche Fleisch in ewiger Schönheit, erwacht aus dem Todesschlaf, kehrt aus dem „Nichts“ zurück, in dem es war, und lebt, nachdem es tot gewesen ist. Gewiss erwacht das Herz, treibt mit seinem ersten Schlag das noch übrige, eisige Blut durch die Adern und erschafft in einem Augenblick das volle Maß in den leeren Blutgefäßen, der reglosen Lunge, dem verdunkelten Gehirn und lässt Wärme, Gesundheit, Kraft und Gedanken wiederkehren.

Wieder ein Augenblick, und dann eine plötzliche Bewegung unter dem schweren Leichentuch. Eine so plötzliche Bewegung, dass dem Auge keine Zeit bleibt, die verschiedenen Phasen zu verfolgen zwischen dem Moment, in dem er gewiss seine gekreuzten Hände bewegt, und dem Moment, in dem er dasteht – eindrucksvoll, strahlend in seinem Gewand aus unirdischem Gewebe, in übernatürlicher Schönheit und Majestät, mit einer Würde, die ihn verändert und erhöht, obwohl er doch er selbst bleibt.

Und nun betrachtet ihn das Auge voll Bewunderung: Er ist so ganz anders als in der Erinnerung. Wieder schön, ohne Wunden und Blut, nur noch strahlend im Licht, das in Strömen aus den fünf Wunden bricht und aus allen Poren seiner Haut dringt. Als er den ersten Schritt tut – und bei dieser Bewegung umgeben ihn die aus Händen und Füßen dringenden Strahlen mit einer Aureole von Glanz: vom Haupt, das gekrönt ist vom Glorienschein der unzähligen kleinen Wunden der Dornenkrone, die nun nicht mehr bluten, sondern leuchten, bis zum Saum seines Gewandes, als er die über der Brust gekreuzten Arme öffnet und damit die Stelle auf der Höhe des Herzens sichtbar wird, an der eine helle Sonne durch das Gewand strahlt – da ist er wirklich das verkörperte Licht. Nicht das arme Licht der Erde, nicht das arme Licht der Sterne, nicht das arme Licht der Sonne, sondern das Licht Gottes. Der ganze Glanz des Himmels, der sich in einem einzigen Wesen vereint und ihm sein unvorstellbares Blau als Pupillen, sein feuriges Gold als Haar, seine engelgleiche Weiße als Gewand und Hautfarbe verleiht. Und all das, was mit menschlichen Worten nicht zu beschreiben ist – die überwältigende Glut der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, neben deren feuriger Gewalt jegliches Feuer des Paradieses verblasst, die jegliches Feuer in sich aufnimmt und es in jedem Augenblick der ewigen Zeit neu hervorbringt; das Herz des Himmels, das sein Blut anzieht und verströmt, die unzähligen Tropfen seines nicht körperlichen Blutes: die Seligen, die Engel, alles das, was das Paradies ist: die Liebe Gottes, die Liebe zu Gott, das alles ist das Licht, das den auferstandenen Christus bildet, das Licht, das er ist.

Als er sich dem Ausgang nähert, sehe ich außer seinem Glanz zwei wunderschöne strahlende Gestalten, die jedoch wie Sterne sind im Vergleich zur Sonne. Sie haben sich links und rechts der Graböffnung niedergeworfen, um ihren Gott anzubeten, der in seinen Glanz gehüllt und mit beseligendem Lächeln herauskommt, die Grabhöhle verlässt und seinen Fuß wieder auf die Erde setzt, die freudig erwacht und glänzt und gleißt in ihrem Tau, in den Farben der Gräser und der Rosensträucher, in den unzähligen Blüten der Apfelbäume, die sich durch ein Wunder unter dem ersten Kuss der Sonne öffnen, und in der ewigen Sonne, die unter ihnen dahinschreitet. Die Wachen sind immer noch an ihren Plätzen, betäubt … Die verdorbenen Sinne des Menschen sehen Gott nicht, während die reinen Kräfte des Universums, die Blumen, die Kräuter und die Vöglein den Mächtigen, der vorübergeht im Glorienschein seines eigenen Lichtes und im Glanz des Sonnenlichtes, bewundern und verehren.

Sein Lächeln, sein Blick, der sich auf die Blüten und die Zweige richtet und sich zum heiteren Himmel erhebt, verschönt alles. Weicher und von seidigerem Rosa erscheinen die Millionen Blütenblätter, die gleich blühendem Schaum über dem Haupt des Siegers schweben, und lebhafter blitzen die Diamanten der Tautropfen. Und blauer leuchtet der Himmel, der seine glänzenden Augen widerspiegelt, und festlicher strahlt die Sonne und bemalt in ihrer Freude ein Wölkchen, das daherschwebt im leichten Wind, der gekommen ist, um seinen König, mit in den Gärten geraubten Düften, zu küssen und mit seidenen Blütenblättern zu liebkosen.

Jesus hebt die Hand und segnet. Und während die Vöglein lauter singen und der Wind stärker duftet, entschwindet er meinen Blicken und lässt eine Freude in mir zurück, die auch die leiseste Erinnerung an Traurigkeit und Leiden und alle Sorgen um die Zukunft auslöscht …

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch – Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
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