Gebetswoche für Priester

Da wir aufgrund der Covid 19 Virus-Pandemie in diesem Jahr gezwungen waren, die internationale geistliche Erneuerung für Priester, die vom 6. bis 11. Juli 2020 stattfinden sollte, abzusagen, wird die Pfarrgemeinde zur gleichen Zeit besonders für die Priester beten.

Wir möchten Sie daher alle dazu einladen und anspornen, in der nächsten Woche Ihre Gebete für alle Priester an den lieben Gott zu richten. Das Programm der Gebetswoche für Priester sieht wie folgt aus:

-Jeden Morgen wird eine Gruppe von Pfarrgemeindemitgliedern ab 5.00 Uhr auf dem Erscheinungsberg für die Priester beten. Wir laden alle Pfarrgemeindemitglieder und jene ein, denen es möglich ist, sich dem Gebet anzuschließen.

-Mittwochs und freitags fasten wir für die Priester.

-Von Donnerstag bis Samstag (9 . – 11. Juli 2020) werden vor dem Abendgebetsprogramm für alle Priester drei virtuelle Katechesen gehalten, die Pater Marinko Šakota, Pater Ljubo Kurtović und Pater Stanko Ćosić leiten werden.

Pfarrei des hl. Apostels Jakobus Medjugorje

Quelle: medjugorje.hr

14. Sonntag im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.
Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Mt 11,25-30

Quellen:
Evangelium Tag für Tag 
Tagesimpuls Schott Erzabtei Beuron

Pater Ivan Dugandžić:

Mit der Prozession am 39. Jahrestag der Erscheinungen der Muttergottes in Medjugorje, begann die feierliche Abendmesse, die Pater Ivan Dugandžić in Konzelebration mit 21 Priestern feierte, während Dutzende anderer Priester die Beichte hörten.

Aufgrund des Coronavirus gab es in diesem Jahr keine großen Pilgergruppen aus den verschiedenen Ländern der Welt, keine Hl. Messen in verschiedenen Weltsprachen; dennoch versammelte sich eine große Anzahl von Gläubigen. Zu Beginn der Heiligen Messe sagte Pater Ivan Dugandžić, dass alles viel bescheidener sei, als wir es gewohnt seien.

„Obwohl alles anders ist als zuvor, bin ich davon überzeugt, dass das Wichtigste unverändert geblieben ist: Die Liebe der himmlischen Mutter zu uns, ihren Kindern, und unsere Hingabe im Glauben ihr gegenüber, unserer gemeinsamen Mutter. Während vor einigen Monaten die Pandemie ihren Höhepunkt erreichte, war Medjugorje unheimlich leer und verlassen, die Kirche des hl. Jakobus war geschlossen, auch da waren wir uns sicher, dass die Königin des Friedens über uns wacht und für uns Fürsprache hält. Während wir die Eucharistie in einer geschlossenen Kirche – in Gegenwart von nur wenigen Menschen – feierten, wussten wir, dass Sie alle, liebe Verehrer der Königin des Friedens und Freunde von Medjugorje auf der ganzen Welt mit uns in der Gemeinschaft des Glaubens und der Hoffnung waren, und wir trugen euch alle in unseren Herzen und haben euch im Gebet Gott anempfohlen. Unter diesen schwierigen Bedingungen waren wir eine lebendige Kirche, die zusammen betete und feierte. In diesen ungewöhnlichen Lebensumständen war und bleibt Medjugorje ein Ort des Gebets und der Hoffnung für die Kirche und die Welt“, sagte Pater Ivan Dugandžić, indem er in seiner Predigt auch Bezug auf die Coronavirus-Pandemie nahm.

„Tiefe Krisen, die Einzelpersonen, ganze Familien, ganze Nationen durchmachen und manchmal die gesamte Menschheit – wie beispielsweise jetzt bei dieser Coronavirus-Pandemie – nehmen wir als etwas Negatives war, das den normalen Verlauf unseres Lebens gewaltsam stoppt, uns sowohl materiell als auch geistig verarmt und unvorstellbare Konsequenzen für die Zukunft hinterlässt. Wie oft haben wir in den Wochen der strengen Isolation und eingeschränkter Bewegung diese Behauptung gehört: “Danach wird nichts mehr wie vorher sein!“ Einige wollten noch überzeugender sein, und so wussten sie zu sagen: “Wir können die Welt vergessen, die wir kannten!“ In beiden Behauptungen wurde diese Krise als eine unüberwindliche Kluft zwischen Vergangenheit und Zukunft verstanden“, sagte Pater Ivan, indem er alle ermutigte, keine Angst vor der Zukunft zu haben.

„So wie der Engel Maria einst mit den ermutigenden Worten ansprach: ‚Fürchte dich nicht, Maria‘, so ermutigt sie jetzt die überraschten und verängstigten Seherkinder, die sie als ihre Zeugen ausgewählt hat. Durch sie sendet sie die Friedensbotschaft an die Welt zu einer Zeit, in der klar ist, dass der Frieden von den Staatsmännern und mächtigen Menschen dieser Welt nicht garantiert werden kann und in der Konflikte verschiedener Ideologien und militärischer Büdnisse drohen.

Friedenskonferenzen werden vergebens abgehalten und immer neue Friedensverträge unterschrieben. Der Friede wird zunehmend bedroht, weil die Menschen nicht mit reinem Herzen und aufrichtigen Absichten darüber sprechen. Deshalb wurde die Friedensverheißung der Muttergottes konsequent vom Aufruf zur Bekehrung, der Veränderung des menschlichen Herzens durch das Sakrament der Versöhnung, die Feier der Eucharistie, die Anbetung des Allerheiligsten Altarsakraments, des Gebetes, des Fastens, des Lesens des Wortes Gottes begleitet… Aus dem stagnierenden Sumpf der Unmoral dieser Welt floss vom Podbrdo ein klarer Strom aus der Ewigkeit, es entstand eine Oase in der Wüste der Welt, die viele erkannt und angenommen haben“, erklärt Pater Ivan und er erwähnt, wie Medjugorje im Laufe der Zeit zu einem Ort der Bekehrung und des Gebets, zum Beichtstuhl der Welt, den die Kirche mittlerweile – nach langer Zeit der sorgfältigen Beobachtung und Prüfung – anerkannt und akzeptiert hat.

„Vor einem Jahr sprach der angesehene Vertreter des Vatikans, Erzbischof Fisichella, von diesem Ort auch öffentlich, in dem er betonte, dass es keine bessere Form der Neuevangelisierung gibt, als das, was in Medjugorje geschieht, und nach dem die Kirche seit langem gesucht hat, in alle Teile der Kirche und der Welt zu übertragen“, sagte Pater Ivan und er erinnerte daran, dass die Königin des Friedens hier bereits seit 39 Jahren den Weg zum wahren Frieden und einer Zukunft mit Gott zeigt. Seine Predigt endete er mit folgenden Worten: „Seien wir aufrichtig dankbar, dass sie uns als ihre lieben Kinder sieht und uns so nennt. Sie möchte, dass wir ihre Zeugen und Apostel im Heilsplan der Welt sind. Ihr hingegeben, lasst uns voller Freude und offen für die Zukunft sein, die Gott für die Kirche und die Welt vorbereitet. Amen!“ (FOTO)

Quelle: medjugorje.hr (27.06.2020)

Fest Mariä Heimsuchung

Das Fest Mariä Heimsuchung wird im deutschen Sprachraum am 2. Juli begangen; im römischen Generalkalender wird es seit 1970 am 31. Mai gefeiert, also vor dem Hochfest der Geburt Johannes des Täufers am 24. Juni. Der heilige Bonaventura führte das Fest 1263 im Franziskanerorden ein; 1389 wurde es vom Papst auf die ganze lateinische Kirche ausgeweitet, beim Basler Konzil 1441 auf den 2. Juli gelegt.

Die Kirche gedenkt an diesem Tag des Besuchs der Jungfrau Maria bei ihrer Verwandten Elisabeth (vgl. Lk 1,39-56). Vom Heiligen Geist bewegt, eilte Maria zu ihrer Base Elisabeth. Maria hatte bereits ihr Kind Jesus vom Heiligen Geist empfangen; ebenso hatte Elisabeth, die als unfruchtbar galt, in ihrem hohen Alter noch ein Kind empfangen, den späteren Johannes den Täufer. Dieser Begegnung wird im zweiten Gesätz des freudenreichen Rosenkranzes gedacht.

Die beiden Frauen begegnen sich, und Elisabeth grüßt Maria mit den Worten: „Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt ? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.“ Die theologische Tradition hat diese Begegnung der beiden Frauen mit dem wunderbaren Geschehen der Heiligung Johannes des Täufers im Mutterschoß verbunden; d.h. das Kind Jesus (der Erlöser) hat seinen Vorläufer und Propheten Johannes von der Erbsünde befreit und mit Gnaden erfüllt, weshalb Johannes noch als ungeborenes Kind „frohlockte“.

Maria antwortete auf den Lobpreis der Elisabeth mit ihrem „Magnificat„, in welchem sie alle Gnaden Gott allein zuschrieb, der Großes tut an denen, die auf ihn hoffen und harren.

Quelle: Kathpedia.com

Lebensfreude – mehr als nur Vergnügen!

Der 25. Juni ist ein besonderer Festtag in Medjugorje, er steht als Datum für den Beginn der Erscheinungen Mariens, nunmehr seit 39 Jahren. Von Jahr zu Jahr hat sich der Jahrestag zu einem großen,  internationalen Pilgertag entwickelt. Aus allen Kontinenten und vielen Ländern finden sich Pilger ein, um an der Nachtanbetung teilzunehmen, an der Friedenswallfahrt und natürlich am Rosenkranzgebet und an der Feier der Eucharistie. In diesem Jahr war es von den Zahlen her deutlich überschau- barer. Die Umstände der Pandemie erlauben noch keine gewohnte Reisemobilität und keine Massenveranstaltungen. Doch die Gospa hört die Gebete ihrer Kinder überall auf der Welt. Sie kennt auch unsere Sehnsucht nach festlichen, stimmungsvollen Gottesdiensten und stärkenden Wallfahrten. Ausdrücklich betont sie, dass sie unser Flehen und unsere Gebete hört und bei Jesus Fürsprache hält, der für uns „der Weg, die Wahrheit und das Leben ist“ (Joh 14,6).  Und sie betont die Dringlichkeit unserer Bekehrung und die Priorität des Gebetes. Gerade Zeiten der Krankheit erinnern uns an unsere Vergänglichkeit und  Sterblichkeit. Und an anderer Stelle mahnt die Gospa uns, zu bedenken, wie kurz dieses irdische Leben im Blick auf die Ewigkeit ist. Ohne Gott hat das alles hier keinen Sinn, was wir denken, planen und aufbauen. Die erste Hälfte des Jahres hat uns gezeigt, wie schnell ein ungeplantes Ereignis all unsere Rythmen, Gewohnheiten, geplanten Events und selbst die religiösen Höhepunkte einfach durchkreuzen kann. Wenn uns an Neujahr jemand gesagt hätte, dies Jahr fällt die Fußball-EM, die Olympiade, das Schützenfest und das Oktoberfest aus, wir hätten nur gelacht und mit dem Kopf geschüttelt. Und doch gibt es Lebensfreude, ja eine viel tiefere Freude als manches Vergnügen, das nun ausfallen muss.

Maria führt uns zur Heiligkeit des Lebens, zu einer ganz ungewohnten Lebens- qualität, die sich nicht im Konsum oder im Genuss eines Konzertes oder einer kreativen Show äußert, sondern in der Erfahrung, dass wir Kinder Gottes sind und schon jetzt die unsichtbare Welt Gottes erfahren dürfen, wenn wir uns darauf einlassen. Aber gerade das geht nicht ohne Gebet. Und nicht ohne Glauben.

Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wenn wir beten, sind wir auf dem richtigen Weg. Wenn wir glauben, z.B. dass der Herr wirklich und persönlich in der Eucharistie zugegen ist, spüren wir seine Wahrheit und ahnen, was Kirche wirklich bedeutet und in dieser Zeit braucht. Wenn wir glauben, dass Christus den Tod überwunden hat, finden wir den Sinn unserer irdischen Zeit: Leben in Fülle, das uns niemand schenken kann als Jesus allein.          (Pastor Gereon Beese)     

Die sozialen Netzwerke des „Informationszentrums MIR Medjugorje“




Liebe Medjugorje-Freunde,

wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die offiziellen Seiten des Informationszentrums MIR Medjugorje auf Facebook und Instagram in 8 Weltsprachen (Englisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Französisch, Polnisch, Russisch und Slowakisch) veröffentlicht wurden. Wir hoffen, dass wir auf diese Weise den Geist von Medjugorje in Ihre Häuser und in Ihren Alltag bringen. Zusätzlich zu den wöchentlichen Katechesen, die unsere Franziskaner aus der Herzegowina vorbereiten, veröffentlichen wir auf diesen Seiten täglich Fotos, Gebete, spirituelle Gedanken und Zitate, sowie Videonachrichten aus Medjugorje. Ebenfalls können Sie die Neuigkeiten die unsere Mitarbeiter vorbereiten, jeden Donnerstag nach dem Abendgebetsprogramm auf unserem Livestream www.medjugorje.hr ansehen.

Ab sofort finden Sie uns in deutscher Sprache unter:

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Auch dieses Projekt könnten wir ohne Ihre Hilfe nicht realisieren. Vielen Dank!

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Quelle: medjugorje.hr

Auszug aus dem Buch „Der Gottmensch“ von Maria Valtorta

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 95. Kapitel, Band II, „Der Gottmensch“ von Maria Valtorta    
Die Heilung der Schwiegermutter des Petrus

Petrus spricht mit Jesus: „Meister, ich möchte dich bitten, in mein Haus zu kommen. Ich wagte nicht, es dir am vergangenen Samstag zu sagen. Aber … ich möchte, dass du kommst.“
„Nach Betsaida?“
„Nein … hier, in das Geburtshaus meiner Frau.“
„Weshalb dieser Wunsch, Petrus?“
„Aus vielen Gründen; und heute ist mir gesagt worden, dass meine Schwiegermutter krank ist. Wenn du sie heilen könntest, vielleicht würde sie …“
„Sprich zu Ende, Simon.“
„Ich möchte sagen … wenn du dich ihr nähern würdest, dann würde sie aufhören … ja, weißt du, es ist etwas anderes, ob ich über jemand sprechen höre … oder ob ich ihn selbst sehe und höre. Und wenn einer noch dazu geheilt würde … dann … “
„Dann würde auch ihr Groll aufhören, willst du wohl sagen.“
„Nein, Groll nicht … doch weißt du, der Ort ist in viele Meinungen gespalten, und sie weiß nicht, wem sie recht geben soll. Komm also, Jesus!“
„Ich komme. Lass uns gehen! Sagt den Wartenden Bescheid, dass ich vor deinem Hause zu ihnen sprechen werde.“

Sie gehen bis zu einem niedrigen Haus; es ist noch niedriger als das Haus des Petrus in Betsaida und liegt auch näher am See. Es ist von diesem durch eine Böschung aus Felsgestein getrennt, und ich glaube, dass bei Sturm die Wellen gegen die Mauern des Hauses schlagen. Das Haus ist wohl niedrig, aber sehr breit und bietet Platz für mehrere Personen.
Im Garten vor dem Hause, dem See zugewandt, stehen nur ein alter, knorriger Weinstock, der sich über eine roh gezimmerte Pergola ausbreitet, sowie ein alter Feigenbaum, den der Seewind ganz nach dem Hause hingebogen hat. Die zerzauste Krone berührt die Hauswand
und schlägt gegen die Fensterläden, die geschlossen sind, um die pralle Sonne abzuhalten. Es gibt hier nur diesen Weinstock und den Feigenbaum und einen niedrigen Brunnen mit einer grünbemoosten Mauer.

„Tritt ein, Meister!“
Es sind Frauen in der Küche; die einen flicken Netze, die anderen bereiten die Mahlzeit. Sie begrüßen Petrus; dann verneigen sie sich verlegen vor Jesus und werfen ihm einstweilen neugierige Blicke zu.
„Friede diesem Hause! Wie geht es der Kranken?“
„Sprich du, denn du bist die ältere Schwiegertochter“, sagen drei Frauen zu einer, die sich gerade die Hände an einem Schürzenzipfel abtrocknet.
„Das Fieber ist hoch, sehr hoch. Wir haben den Arzt gerufen; doch er sagt, sie sei zu alt, um gesund werden zu können, und wenn das Übel von den Knochen zum Herz zieht und das Fieber noch mehr steigt, dann führt das, besonders in diesem Alter, zum Tod.
Sie isst schon nichts mehr; ich gebe mir Mühe, gutes Essen für sie zu bereiten; auch jetzt wieder, schau, Simon! Ich koche ihr gerade diese Suppe, die sie immer so gerne mochte. Ich habe vom Schwager den besten Fisch bekommen. Doch ich glaube nicht, dass sie essen kann. Sie ist so unruhig. Sie schreit, weint, klagt, lästert … “
„Habt Geduld mit ihr, als ob sie eure Mutter wäre; Gott wird es euch lohnen! Bringt mich zu ihr.“
„Rabbi … Rabbi … ich weiß nicht, ob sie dich sehen will. Sie will niemand sehen. Ich wage nicht, ihr zu sagen: ‚Nun bringe ich dir den Rabbi‘.“
Jesus lächelt, ohne die Ruhe zu verlieren. Er wendet sich an Petrus:
„Also ist es an dir, Simon. Du bist ein Mann und der älteste der Schwiegersöhne, wie du mir gesagt hast. – Geh!“
Petrus verzieht vielsagend das Gesicht und gehorcht. Er geht durch die Küche, betritt dann ein Zimmer, und durch die von ihm geschlossene Türe hört man ihn mit einer Frau verhandeln. Er steckt den Kopf heraus, winkt mit der Hand und sagt: „Komm, Meister,
mach schnell!“ und fügt leise, kaum verständlich hinzu: „Bevor sie ihre Meinung ändert.“
Jesus geht rasch durch die Küche und öffnet die Türe. Auf der Schwelle stehend, sagt er seinen sanften, feierlichen Gruß:
„Der Friede sei mit dir!“
Dann betritt er das Zimmer, obwohl ihm keine Antwort gegeben worden ist. Er geht zu einem niedrigen Lager, auf dem ein ganz grauhaariges Weiblein liegt. Infolge des hohen Fiebers, das ihr eingefallenes Gesicht stark rötet, atmet sie schwer.
Jesus beugt sich über das Lager und lächelt der Alten zu: „Hast du Schmerzen?“
„Ich sterbe.“
„Nein, du wirst nicht sterben. Vermagst du zu glauben, dass ich dich heilen kann?“
„Warum solltest du dies tun? – Du kennst mich doch nicht.“
„Für Simon, der mich darum gebeten hat, und auch deinetwegen, um deiner Seele Zeit zu geben, das Licht zu erblicken und zu lieben.“
„Simon? Er täte besser … Wie kommt es, dass Simon an mich denkt?“
„Weil er besser ist, als du glaubst. Ich kenne ihn und weiß es. Ich kenne ihn und freue mich, seine Bitte zu erfüllen.“
„So willst du mich heilen? Ich werde noch nicht sterben?“
„Jetzt wirst du nicht sterben. – Kannst du an mich glauben?“
„Ich glaube, ich glaube, wenn ich nur nicht sterbe!“
Jesus lächelt wieder. Er ergreift ihre Hand. Sie ist voller Runzeln und geschwollener Adern und verschwindet in der jugendlichen Hand Jesu. Er richtet sich nun auf und nimmt das Aussehen an, das er beim Wunderwirken hat … Dann ruft er:
„Sei geheilt! – Ich will es! – Erhebe dich!“
Und lässt ihre Hand los, die wieder zurückfällt, ohne dass die Alte jammert, während sie kurz vorher, als Jesus sie, wenn auch mit großer Zartheit, anfasste, laut aufschrie.
Eine kurze Weile des Schweigens; dann ruft die Alte auf:
 „O Gott der Väter! – Ich habe nichts mehr, ich bin geheilt! – Kommt, kommt!“
Die Schwiegertöchter eilen herbei.
„Seht!“, sagt die Alte, „ich kann mich ohne Schmerzen bewegen. Ich habe kein Fieber mehr. Schaut, wie ich frisch bin. Und das Herz schlägt nicht mehr wie der Hammer eines Schmiedes. Oh, nun sterbe ich nicht!“
Kein Wort für den Herrn. Doch Jesus macht sich nichts daraus. Er sagt zur ältesten der Schwiegertöchter:
„Kleide sie an, sie soll aufstehen! – Sie kann es.“
Dann will er gehen.
Simon wendet sich ganz beschämt an die Schwiegermutter:
„Der Meister hat dich geheilt. Sagst du ihm nichts?“
„Natürlich, ich dachte nicht daran. – Danke! – Was kann ich tun, um dir meinen Dank zu bezeugen?“
„Gut sein, sehr gut sein. Denn der Ewige war gut zu dir! – Und wenn es dir nichts ausmacht, dann lasse mich heute in deinem Hause etwas ausruhen. Ich habe während der Woche sämtliche Ortschaften in der Umgebung besucht und ich bin heute Morgen hier angekommen. Ich bin müde.“
„Natürlich, natürlich! Bleibe nur, wenn du willst!“
Es liegt jedoch wenig Begeisterung in ihrer Stimme.

Jesus setzt sich mit Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes in den Garten.
„Meister!“
„Mein Petrus?“
„Ich schäme mich.“
Jesus macht eine Handbewegung, als wolle er sagen: ‚Lass es gut sein‘!
Dann fügt er bei:
„Sie ist nicht die erste und wird auch nicht die letzte sein, die nicht sofort dankbar ist. Doch ich erwarte keine Dankbarkeit. Es genügt mir, den Seelen die Mittel zu geben, sich zu retten.
Ich tue meine Pflicht. Es liegt an ihnen, auch ihre zu tun.“
„Oh, hat es denn auch schon andere dieser Art gegeben? – Wo? … “
„Neugieriger Petrus! Ich will dich zufriedenstellen, obgleich ich unnötige Neugier nicht liebe.
In Nazareth: erinnerst du dich an Saras Mutter? Sie war sehr krank, als wir nach Nazareth kamen, und man sagte uns, dass das Kind weine. Um es, das gut und sanft ist, nicht Waise und später Stieftochter werden zu lassen, habe ich die Frau aufgesucht … ich wollte sie heilen … doch ich hatte den Fuß noch nicht über die Schwelle gesetzt, da jagten mich der Mann und ein Freund von ihm davon:
‚Weg, weg! Wir wollen keine Scherereien mit der Synagoge!‘
Für sie, für viele bin ich schon ein Aufrührer … Ich habe sie trotzdem geheilt … wegen ihrer Kinder. Und zu Sara, die im Garten war, habe ich liebevoll gesagt: ‚Ich heile deine Mutter! Geh nach Hause und weine nicht mehr!‘ Und die Frau war im gleichen Augenblick geheilt; das Kind hat es ihr, dem Vater und auch dem Onkel erzählt; weil das Kind mit mir gesprochen hatte, wurde es bestraft. Ich weiß es, denn das Kind ist mir nachgegangen, als ich den Ort verließ … “
„Ich hätte sie wieder krank werden lassen.“
„Aber Petrus!“
Jesus blickt ihn streng an:
„Ist dies die Lehre, die ich dir und den anderen verkünde? Was hast du auf meinen Lippen gehört, seit du mich zum ersten Mal reden gehört hast? Worüber habe ich gesprochen, welche Bedingungen habe ich an die gestellt, die meine wahren Jünger sein wollen?“
„Es ist wahr, Meister, ich bin ein Esel. Verzeih, doch ich kann es nicht ertragen, wenn man dich nicht liebt.“
„O Petrus, du wirst noch mehr Undank sehen. Viele Überraschungen wirst du erleben, Petrus; Personen, die von der sogenannten ‚heiligen‘ Welt wie die Zöllner verachtet werden, im Gegenteil, werden ein Vorbild für die Welt sein, ein Vorbild, nicht nachgeahmt von denen, die sie verachten; Heiden werden zu meinen Getreuesten gehören; Dirnen, die durch ihre Willenskraft und ihre Buße wieder rein werden; Sünder, die sich bekehren!“
„Höre, dass ein Sünder sich bekehrt, halte ich für möglich; aber eine Dirne und ein Zöllner … !“
„Du glaubst es nicht?“
„Ich nicht.“
„Dann irrst du, Simon; doch da kommt deine Schwiegermutter zu uns.“

„Meister, ich bitte dich, setze dich an meinen Tisch!“
„Danke, Frau, Gott möge es dir vergelten!“
Sie gehen in die Küche und setzen sich an den Tisch, und die Alte bedient die Männer großzügig mit Fischsuppe und Bratfisch.
„Ich habe nur dies“, entschuldigt sie sich.
Und um nicht aus der Übung zu kommen, sagt sie zu Petrus:
„Alles müssen deine Schwäger machen, seitdem du nach Betsaida gegangen bist. Wenn du wenigstens meine Tochter reich gemacht hättest; aber ich höre, dass du oft abwesend bist und nicht fischen gehst.“
„Ich folge dem Meister. Ich war mit ihm in Jerusalem, und auch am Sabbat bin ich bei ihm. Ich verliere die Zeit nicht mit Unsinn.“
„Doch du verdienst nichts. Statt der Diener des Propheten zu sein, würdest du besser tun, wieder hierher zu kommen. So hätte wenigstens meine Tochter, das arme Geschöpf, Verwandte, die sie ernähren, während du den Heiligen spielst.“
„Schämst du dich nicht, so zu sprechen vor ihm, der dich geheilt hat?“
„Ich kritisiere ihn nicht! Er tut sein Handwerk. Ich kritisiere dich, weil du den Nichtstuer spielst. Übrigens, du wirst nie ein Prophet noch ein Priester werden. Du bist ein Dummkopf, ein Sünder und ein Nichtsnutz.“
„Du hast Glück, dass er zugegen ist, sonst … “
„Simon, deine Schwiegermutter hat dir einen vortrefflichen Rat gegeben. Du kannst auch von hier aus fischen. Du hast vorher ja auch in Kafarnaum gefischt, wie ich höre; du kannst hierher zurückkehren.“
„Und wieder hier wohnen? Aber Meister, du … “
„Hör zu, mein Petrus! Wenn du hier bist, dann wirst du entweder auf dem See oder bei mir sein. Was macht es dir also aus, in diesem Haus zu wohnen?“
Jesus hat die Hand auf die Schulter Petri gelegt, und man hat den Eindruck, dass sich Jesu Ruhe auf den kochenden Apostel überträgt.
„Du hast recht, du hast immer recht. Ich werde es tun! Doch diese?“
Er zeigt auf Johannes und Jakobus, seine Gehilfen und Gefährten.
„Können die denn nicht auch hierherkommen?“
„Oh, unser Vater und besonders unsere Mutter sind viel glücklicher, wenn sie uns bei dir wissen, als wenn wir zu Hause sind. Sie werden uns nicht hindern.“
„Vielleicht kommt dann auch Zebedäus“, sagt Petrus.
„Bestimmt, nicht nur vielleicht. Und andere mit ihm. Wir werden kommen, Meister, ohne Zweifel; wir werden kommen.“

„Ist Jesus von Nazareth hier?“, fragt ein Kind, das am Eingang zum Garten erscheint.
„Er ist hier, komm‘ herein … !“
Es kommt ein kleiner Junge herein, den ich als eines der Kinder wiedererkenne, die ich in einer der ersten Visionen von Kafarnaum gesehen hatte; es war vor die Füße Jesu gepurzelt und hatte versprochen, brav zu sein, um den Honig des Paradieses kosten zu können.
„Kleiner Freund, komm näher!“ sagt Jesus.
Der Junge, ein wenig eingeschüchtert durch so viele Menschen, die ihn betrachten, fasst Mut und eilt zu Jesus, der ihn in seine Arme schließt, auf seine Knie setzt und ihm auf einem Stückchen Brot etwas vom Fisch gibt.
„Hier, Jesus, das ist für dich. Auch heute hat die Person zu mir gesagt:
‚Es ist Sabbat. Bring dies dem Meister von Nazareth und sage deinem Freund, dass er für mich beten soll‘ … er weiß nämlich, dass du mein Freund bist.“ Das Kind lacht glücklich und isst nun sein Brot mit Fisch.
„Fein, kleiner Jakobus, sage der Person, dass meine Gebete für ihn zum Vater aufsteigen.“
„Ist es für die Armen?“, will Petrus wissen.
„Ja.“
„Ist es wieder dasselbe Almosen? – Lass uns sehen!“
Jesus gibt ihm die Börse. Petrus leert alles aus und zählt.
„Immer die gleich hohe Summe. – Wer ist die Person? Sag, Kleiner, wer ist es?“
„Ich darf und werde es nicht sagen.“
„Welcher Eigensinn! Los, sei nett, dann gebe ich dir eine Frucht.“
„Ich werde dir nichts sagen, ob du mich nun schimpfst oder mich verwöhnst.“
„Hört, was für eine Zunge!“
„Jakobus hat recht, Petrus. Er steht zu seinem gegebenen Wort; lass ihn in Frieden!“
„Weißt du denn, Meister, wer diese Person ist?“
Jesus antwortet nicht. Er kümmert sich um das Kind, dem er noch ein Stückchen gebratenen Fisch gibt, das er zuvor von allen Gräten befreit hat. Doch Petrus lässt nicht locker, und Jesus muss ihm antworten.
„Ich weiß alles, Simon.“
„Und wir dürfen es nicht wissen?“
„Wirst du nie von deinen schlechten Gewohnheiten loskommen?“
Jesus rügt ihn lächelnd und sagt:
„Bald wirst du es wissen. Das Böse möchte verborgen bleiben und dies gelingt ihm nicht immer. Doch was das Gute betrifft, selbst wenn es verborgen bleiben möchte, um verdienstvoll zu sein, wird es eines Tages zur Ehre Gottes aufgedeckt, dessen Wesen in einem seiner Kinder aufleuchtet. Das Wesen Gottes ist die Liebe. Und dieser hat es verstanden, denn er liebt seinen Nächsten. Geh, Jakobus, und bringe dem Manne meinen Segen!“

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch – Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
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