Barmherzigkeit

Hilf mir, o Herr, dass meine Augen barmherzig schauen,
damit ich niemals nach äußerem Anschein verdächtige und richte.

Hilf mir, dass mein Gehör barmherzig wird,
damit ich mich den Bedürfnissen meiner Nächsten zuneige.

Hilf mir, Herr, dass meine Zunge barmherzig wird,
damit ich für jeden ein Wort des Trostes und der Vergebung habe.

Hilf mir, Herr, dass meine Hände barmherzig sind,
damit ich meinem Nächsten nur Gutes tue.

Hilf mir, dass meine Füße barmherzig sind,
damit sie meinen Nächsten immer zu Hilfe eilen.

Hilf mir, Herr, dass mein Herz barmherzig ist,
auf dass ich alle Leiden der Nächsten empfinde.

Über eigene Leiden will ich schweigen
und mich einschließen im barmherzigsten Herzen Jesu.

Aus dem Tagebuch der hl. Faustyna Kowalska

Derzeit kann zudem die Barmherzigkeitsnovene gebetet werden!
Hier findet Ihr sie: Novene zur Göttlichen Barmherzigkeit

Ostergrüße des Pfarrers von Medjugorje,

Liebe Brüder und Schwestern, Pfarreimitglieder, Pilger, liebe Freunde von Medjugorje, die ihr auf der ganzen Welt mit der Gospa (Muttergottes) verbunden seid, mit dem, was sie uns sagt, die ihr euch Ihr und Ihrem Aufruf zum Frieden und zum Gebet geöffnet habt, von Herzen grüße ich euch alle und möchte ein paar Worte an euchrichten.

Die Fastenzeit liegt hinter uns, Ostern steht vor der Tür. Das ist für uns alle ein Ruf zu einem Ostern in uns, dieses Jahr ist dieses Ostern besonders. Gerade in dieser Zeit der Corona-Virus Epidemie, in der wir ohne die Eucharistie, ohne das gemeinsame Gebet, ohne das Sakrament der Beichte geblieben sind, gerade dies ist die Zeit, die Zeit des Schweigens, die Zeit, in der wir uns in uns selbst versenken, die Zeit, in der wir dem Herrn erlauben, uns zu verwandeln.

Dies ist die Zeit des Gebets, in dem die Mutter möchte, dass wir uns Gott öffnen, wie sich die Natur der Sonne, der Sonnenwärme, öffnet, damit wir uns im Gebet der Liebe Gottes öffnen, Ihm erlauben, zu unserem Herzen zu sprechen, Ihm erlauben, dass die Strahlen Seiner Liebe unser Wesen berühren und dass in Ihm die Verwandlung stattfindet. So möchte die Gospa, unsere liebe Mutter, dass dies in uns geschieht, und Sie ruft uns auf: Kehrt zu Jesus zurück, kehrt zurück!

Kehrt zum Gebet und zum Fasten zurück! Richtet euren Blick und euer Herz auf Gott, öffnet euer Herz für die Liebe Gottes und befreit euch von allem, was euch von Gott, vom Gebet ablenkt. Lasst los, geht und kehrt zu Gott zurück, wie der verlorene Sohn, der zum Vater zurückkehrt.

Hier – die Zeit, in der wir uns jetzt befinden – ist die Zeit, in der sich der verlorene Sohn befindet, die Zeit des Schweigens, die Zeit, in der wir zu uns selbst kommen, wenn wir meditieren und nachdenken, die Zeit, in der wir schauen, wo wir einen  falschen Weg eingeschlagen haben, wo wir uns von Jesus entfernt haben, wann wir uns vom Gebet, vom Fasten, vom Wort Gottes, von unseren Familienmitgliedern, von den wahren Werten entfernt haben. Dies ist die Zeit, in der ich zurückkehre, indem ich mich wieder dem Herrn und dem Gebet zuwende. In all diesem, liebe Freunde, ist Maria uns ein Vorbild. Sie ist die Person, die sich dem Herrn öffnet und Ihm erlaubt, zu Ihrzu sprechen. „Hier bin ich, Herr, mir geschehe nach deinem Wort!“ Dies ist die Erlaubnis, dies ist das Öffnen des Herzens, und dies geschieht in Ihr im Schweigen. Als der Engel zu Ihr sprach, trat Maria in Ihr Inneres ein, sie tauchte in Ihr Herz ein, Sie blieb im Schweigen. Sie aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in Ihrem Herzen, wieder im Inneren, wieder im Schweigen.

Liebe Freunde, wir können diese Situation auf zwei Weisen verstehen. Wir können es als etwas verstehen, das uns auferlegt wurde, und ja, das ist es, wir wollten dies nicht. Wir können darüber klagen, weil wir nicht die Möglichkeit zur hl. Messe, zur Anbetung, zum Sakrament der Beichte haben, wir nicht die Möglichkeit haben hinauszugehen… Das erinnert uns an das, was die Israeliten in der Wüste getan haben, nachdem sie aus Ägypten ausgezogen sind, als sie murrten: „Wir haben nichts als dieses elende Essen, dieses Manna, das uns anwidert. Wir haben nichts als das.“ Also, auch das, was wir haben, ist nichts. Sie sehen nur, was sie nicht haben. Ebenso können wir auch jetzt unseren Blick auf das richten, was wir nicht haben, was uns fehlt, was wir nicht können.

Die zweite Möglichkeit ist, wir können diese auferlegte Zeit inetwas Gutes verwandeln. Wir haben die Möglichkeit zu wählen und zu sagen: „Ich möchte diese Zeit jetzt nutzen als eine Zeit der Gnade, als eine geschenkte Zeit zur inneren Verwandlung, um mein Herz für den Herrn zu öffnen, eine Zeit, in der ich ruhig werde, stoppe und stehenbleibe, eine Zeit, die mir hilft, nicht zu eilen, nichts zu überstürzen, um einzusehen, dass ich Zeit, für das Gebet, für dasWort Gottes und für meine Familienmitglieder habe.

Jetzt, liebe Freunde, ist Ostern! Tatsächlich, um es als wahres Ostern zu erleben.

Jesu Ostern geschah in Stille, es geschah und niemand hat es gesehen. Auch wir sind in der Stille unseres Zimmers und unseres Hauses. Jesus möchte, dass Ostern jetzt in uns geschieht, und es wird geschehen, wenn wir aus dem Grab herausgehen, in dem wir uns befinden, aus dem Grab negativer Gedanken, aus dem Grab negativer Gefühle gegenüber einigen Menschen und wenn wir beginnen, anderen Gutes zu wünschen.

Ebenso, wenn wir uns entscheiden zu vergeben, wenn wir anfangen, um die Liebe für eine Person zu beten, die wir nicht lieben, die wir nicht ertragen, die uns nicht lieb ist, die uns verletzt hat, wenn wir anfangen, für die Liebe in unserem Herzen für diese Person zu beten, dann ist dies das Herausgehenaus dem Grab.

Wenn wir uns entscheiden, das zu sehen, was gut ist, was uns gegeben wurde, was um uns herum ist, die Geschöpfe Gottes in der Natur zu sehen, wenn wir uns entscheiden, so vieles von dem zu sehen, was uns gegeben wurde, dann geschieht das Herausgehen aus dem Grab. Die Auferstehung! Ein neues Leben!
 

So, liebe Freunde, das wünsche ich euch von Herzen!

 
Frohe und gesegnete Ostern!

Ostergrüße des Pfarrers von Medjugorje, Pater Marinko Sakota: zum Video!

Quelle: medjugorje.hr

Ostergrüße von Mons. Henryk Hoser,

Liebe Brüder und Schwestern, Pfarreimitglieder, Pilger, liebe Freunde von Medjugorje, die ihr auf der ganzen Welt mit der Gospa (Muttergottes) verbunden seid, mit dem, was sie uns sagt, die ihr euch Ihr und Ihrem Aufruf zum Frieden und zum Gebet geöffnet habt, von Herzen grüße ich euch alle und möchte ein paar Worte an euchrichten.

Die Fastenzeit liegt hinter uns, Ostern steht vor der Tür. Das ist für uns alle ein Ruf zu einem Ostern in uns, dieses Jahr ist dieses Ostern besonders. Gerade in dieser Zeit der Corona-Virus Epidemie, in der wir ohne die Eucharistie, ohne das gemeinsame Gebet, ohne das Sakrament der Beichte geblieben sind, gerade dies ist die Zeit, die Zeit des Schweigens, die Zeit, in der wir uns in uns selbst versenken, die Zeit, in der wir dem Herrn erlauben, uns zu verwandeln.

Dies ist die Zeit des Gebets, in dem die Mutter möchte, dass wir uns Gott öffnen, wie sich die Natur der Sonne, der Sonnenwärme, öffnet, damit wir uns im Gebet der Liebe Gottes öffnen, Ihm erlauben, zu unserem Herzen zu sprechen, Ihm erlauben, dass die Strahlen Seiner Liebe unser Wesen berühren und dass in Ihm die Verwandlung stattfindet. So möchte die Gospa, unsere liebe Mutter, dass dies in uns geschieht, und Sie ruft uns auf: Kehrt zu Jesus zurück, kehrt zurück!

Kehrt zum Gebet und zum Fasten zurück! Richtet euren Blick und euer Herz auf Gott, öffnet euer Herz für die Liebe Gottes und befreit euch von allem, was euch von Gott, vom Gebet ablenkt. Lasst los, geht und kehrt zu Gott zurück, wie der verlorene Sohn, der zum Vater zurückkehrt.

Hier – die Zeit, in der wir uns jetzt befinden – ist die Zeit, in der sich der verlorene Sohn befindet, die Zeit des Schweigens, die Zeit, in der wir zu uns selbst kommen, wenn wir meditieren und nachdenken, die Zeit, in der wir schauen, wo wir einen  falschen Weg eingeschlagen haben, wo wir uns von Jesus entfernt haben, wann wir uns vom Gebet, vom Fasten, vom Wort Gottes, von unseren Familienmitgliedern, von den wahren Werten entfernt haben. Dies ist die Zeit, in der ich zurückkehre, indem ich mich wieder dem Herrn und dem Gebet zuwende. In all diesem, liebe Freunde, ist Maria uns ein Vorbild. Sie ist die Person, die sich dem Herrn öffnet und Ihm erlaubt, zu Ihrzu sprechen. „Hier bin ich, Herr, mir geschehe nach deinem Wort!“ Dies ist die Erlaubnis, dies ist das Öffnen des Herzens, und dies geschieht in Ihr im Schweigen. Als der Engel zu Ihr sprach, trat Maria in Ihr Inneres ein, sie tauchte in Ihr Herz ein, Sie blieb im Schweigen. Sie aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in Ihrem Herzen, wieder im Inneren, wieder im Schweigen.

Liebe Freunde, wir können diese Situation auf zwei Weisen verstehen. Wir können es als etwas verstehen, das uns auferlegt wurde, und ja, das ist es, wir wollten dies nicht. Wir können darüber klagen, weil wir nicht die Möglichkeit zur hl. Messe, zur Anbetung, zum Sakrament der Beichte haben, wir nicht die Möglichkeit haben hinauszugehen… Das erinnert uns an das, was die Israeliten in der Wüste getan haben, nachdem sie aus Ägypten ausgezogen sind, als sie murrten: „Wir haben nichts als dieses elende Essen, dieses Manna, das uns anwidert. Wir haben nichts als das.“ Also, auch das, was wir haben, ist nichts. Sie sehen nur, was sie nicht haben. Ebenso können wir auch jetzt unseren Blick auf das richten, was wir nicht haben, was uns fehlt, was wir nicht können.

Die zweite Möglichkeit ist, wir können diese auferlegte Zeit inetwas Gutes verwandeln. Wir haben die Möglichkeit zu wählen und zu sagen: „Ich möchte diese Zeit jetzt nutzen als eine Zeit der Gnade, als eine geschenkte Zeit zur inneren Verwandlung, um mein Herz für den Herrn zu öffnen, eine Zeit, in der ich ruhig werde, stoppe und stehenbleibe, eine Zeit, die mir hilft, nicht zu eilen, nichts zu überstürzen, um einzusehen, dass ich Zeit, für das Gebet, für dasWort Gottes und für meine Familienmitglieder habe.

Jetzt, liebe Freunde, ist Ostern! Tatsächlich, um es als wahres Ostern zu erleben.

Jesu Ostern geschah in Stille, es geschah und niemand hat es gesehen. Auch wir sind in der Stille unseres Zimmers und unseres Hauses. Jesus möchte, dass Ostern jetzt in uns geschieht, und es wird geschehen, wenn wir aus dem Grab herausgehen, in dem wir uns befinden, aus dem Grab negativer Gedanken, aus dem Grab negativer Gefühle gegenüber einigen Menschen und wenn wir beginnen, anderen Gutes zu wünschen.

Ebenso, wenn wir uns entscheiden zu vergeben, wenn wir anfangen, um die Liebe für eine Person zu beten, die wir nicht lieben, die wir nicht ertragen, die uns nicht lieb ist, die uns verletzt hat, wenn wir anfangen, für die Liebe in unserem Herzen für diese Person zu beten, dann ist dies das Herausgehenaus dem Grab.

Wenn wir uns entscheiden, das zu sehen, was gut ist, was uns gegeben wurde, was um uns herum ist, die Geschöpfe Gottes in der Natur zu sehen, wenn wir uns entscheiden, so vieles von dem zu sehen, was uns gegeben wurde, dann geschieht das Herausgehen aus dem Grab. Die Auferstehung! Ein neues Leben!
 

So, liebe Freunde, das wünsche ich euch von Herzen!

 
Frohe und gesegnete Ostern!

Ostergrüße des Pfarrers von Medjugorje, Pater Marinko Sakota: zum Video!

Den franziskanischen Provinzen und Kustoden OFM in Europa

Liebe Brüder Provinzminister und Kustoden,

liebe Franziskanerbrüder Europas,

Brüder und Schwestern,

unsere Union – UFME OFM spricht seit zwei Jahrzehnten über ihr Europa-Projekt. In unseren Provinzen und Kustodien in ganz Europa gibt es in jeder Hinsicht viele Unternehmungen. Und so war es bereits Jahrhunderte vor uns. In der Tat, von Beginn der Gnade an, seitdem das Evangelium zur forma vitae in der brüderlichen Sendung geworden ist. Erinnern wir uns an die franziskanische Vergangenheit Europas. Wie schnell sich Cis und Transmontania zu Lebzeiten unseres seraphischen Vaters zu angesehenen franziskanischen Gemeinschaften entwickelten und Freude und gegenseitige Ermutigung zeigten (vgl. PPr, 6). Ab dem frühen 13. Jahrhundert prägten die bedeutenden Franziskaner Europa mit ihrem Geist, ihrer Arbeit, ihrem Intellekt und ihren bewährten und reinen Worten zum Nutzen und Aufbau des Volkes (vgl. PPr, 9). Die Brüder erkannten sofort die außergewöhnliche Liebe von Franziskus zu den „geschriebenen göttlichen Worten“, und aus dieser Liebe entstanden viele berühmte Universitäten in ganz Europa, benannt nach Namen wie Alexander Haleski, Bonaventura von Bagnoregi, Pietro di Giovanni Olivi, Duns Scot, William Ockham und so vielen anderen.

In unserer franziskanischen Tradition ist Theologie die Weisheit. Und es ist diese Weisheit, die uns dazu hilft, dass die Erfahrung der Gnade zur Kraft für das Leben und zur Wandlung der Welt wird, insbesondere in ihren Schwierigkeiten. Daher, wenn Europa vor seinem Lithostratos stand, als es an eine Stange gebunden und ausgepeitscht wurde, und auf so vielen Kreuzwegen und Kalvarienbergen standhaft war, da war auch immer der Minderbruder anwesend. Auf den Knien betete er für sein Europa. Die Franziskaner erlebten durch ihr Opfer Kataklysmen, gaben unzählige Leben und addierten die prophetische Zahl von einhundertvierundvierzigtausend, die ihre Kleider im Blut ihres Heilands weiß gewaschen hatten.

Haben wir aufgegeben?!Unsere Ideale?! Nur die Regel oder die Regel und das Leben?! Vielleicht haben wir uns gänzlich dem Gedanken überlassen, dass alles in der Geschichte irgendwann geboren wird und stirbt?! Ich weiß, dass viele von uns durch das Coronavirus schwer getroffen wurden: Unsere Gemeinschaften, Familien und Freunde. Es ist schwer. Wir haben Angst vor dem Unbekannten und Unsicheren, Angst vor Einsamkeit, Angst vor dem Tod, Angst vor uns selbst. Wir wissen nicht, wann wir unsere Lieben wiedersehen werden oder wann wir einem Bekannten, den wir seit langem nicht mehr gesehen haben, wieder die Hand geben können. Erinnern wir uns daran, was Franziskus im kleinen Vermächtnis von Siena an die Brüder des Ordens schrieb, aber damit auch an all die Brüder bis ans Ende der Welt. Er bietet uns heute noch seinen Segen an.

Die Geschichte unseres Charismas und der Segen von Franziskus lehren uns Folgendes: Wenn wir aufmerksam vor dem Tabernakel oder dem Kreuz des Herrn knien, werden wir sehen, dass in uns viel Kraft steckt. Denn es ist Sein Geschenk (vgl. 2 Tim 1, 7). Mit dieser Kraft können wir uns nach jedem Sturz erheben und von vorn beginnen.

Vielleicht haben wir nie wie in dieser Zeit der Pandemie – zusammen mit der ganzen Welt – im Gebet vereint gestanden. Möge dies zu unserem wichtigsten Projekt und Wegweiser werden. Lasst uns vor dem Kreuz des Herrn knien, dem eucharistischen Sakrament Würde und Ehre geben, Ihn anbeten und ehren. Alt und jung. Jene die schlechter Gesundheit sind, und jene, die gesund sind.

Lenken wir all das zeitliche zum Geist des heiligen Gebets und der Frömmigkeit.

Es war Freitag und ein Mann betete allein auf dem Petersplatz, wo noch nie jemand in der Geschichte allein gewesen war. Die Augen der ganzen Welt waren auf ihn gerichtet. Hinter jeder beleuchteten Fensterscheibe waren die Umrisse der Familie, zusammen und eng beinander, die Augen und Gedanken auf diesen Platz gerichtet, auf diesen Mann, auf diesen Hoffnungsschimmer, den er uns gab. Unser Papst Franziskus! Alle voneinander getrennt und niemals in größerer Gemeinschaft. Alle Brüder, alle Menschen der Welt, alle Kinder Gottes. Alle demütig und ausdauernd mit den gleichen Gedanken. Wie das Senfkorn, wenn wir Glauben hätten, das wurde uns vor langer Zeit gesagt. Wir addieren und multiplizieren jetzt all unsere kleinen, lebensspendenden Senfkörner, all unsere stillen und kleinen Gebete und all unsere Wünsche und Bestrebungen. Hilf uns, Herr, – endlich betet die ganze Welt zusammen – Erhöre uns, Herr …

Wie oft haben wir heutzutage das Wort Isolation gehört …? Wie schwierig es für viele sein kann, unerträglich … Familien, Freunde, Angehörige, unsere Odensgemeinschaften … Unser Leben beinhaltet ständige Begegnungen, und wir wissen und sehen, dass eine solche für uns tödlich sein kann, und auch für den anderen, dies sagte in diesen Tagen ein Ordensmann …

Der Frühling bricht an. Das Leben wächst – unabhängig davon, dass unser Leben stehengeblieben ist: Leere Kirchen, Gebetsorte, Straßen und Plätze, so viele besondere Orte, die uns sehr viel bedeuten. Erst jetzt sehen wir, wie sehr es uns fehlt.

Aber die Isolation zeigt uns noch etwas anderes auf: Je isolierter wir sind, desto näher sind wir denen, die wir lieben, dem, was uns heilig ist. Für viele von uns ist es derzeit möglicherweise die einzige Gelegenheit zu erfahren, was es bedeutet, allein zu sein, sich von der Welt zurückzuziehen, sich selbst zu isolieren. Das haben wir Franziskaner schon so oft erfahren: „das Verlassen der Welt“, die „Einsamkeit“, die „Verlassenheit“. Wir haben Pläne gemacht und sie scheiterten noch bevor sie zum Leben erweckt wurden. Warum? Vielleicht auch deshalb, weil wir nicht ehrlich und mit ganzer Seele die Welt verlassen haben. Wir haben aber ihn verlassen. Wir haben uns isoliert. Aber in dieser Isolation, auf den Knien, vor dem Kreuz, haben wir uns mit dem Herrn verbunden und sind eins geworden mit ihm. Und durch ihn eins mit allen, die wir im Herzen und in der Seele haben, und das ist die wahre Nächstenliebe, die wir zu leben wünschen und die wir versprochen haben.

Denken wir nur an La Verna und den heiligen Franziskus – tagelang allein am Rande des Abgrunds, verlassen, mit dem trostlosen Wunsch, „einen Teil des Schmerzes zu fühlen, den Er am Kreuz hatte“.  Seine Einsamkeit, dieses inbrünstige Gebet und dieses nächtliche Knien führten zu einer Vereinigung mit Gott, einer Vereinigung mit der ganzen Welt, einer Vereinigung mit jedem Bruder und jeder Schwester, das ihm das göttliche Attribut Alter Christus gibt. Unser Gründer war so mit dem Leiden Christi verbunden, dass er selbst, indem er sich vollständig Christus hingab, das Werk Christi wurde, nicht sein eigenes.

So hart es auch klingen mag und zunächst unverständlich, Jesus wurde der Isolation, Trennung, Einsamkeit, Verlassenheit und dem Tod überlassen. Und dort ist das Leben geschehen! Neues Leben. Der Auferstandene! Der heilige Franziskus spürte, dass das Kind von Bethlehem – Greccia und der Leidende auf Golgota – auf La Verna isoliert, „getrennt“ war. Wie sehr fühlte sich Jesus isoliert und am Kreuz zurückgelassen, als Er sogar rief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen ?!“ Er, der Heiland der Welt, ohne Kontakt, in sozialer Distanz, ans Kreuz genagelt!

Wie viele flehen und schreien heute von ihrem Kreuz herab. Sie kennen sie sicher auch: Abgeschieden, bestürzt, aller beraubt. Eine Inspiration sollten uns die Leidenden an den Beatmungsgeräten sein, die in tiefer Angst und im Bewusstsein, dass sie  sterben, ihren himmlischen Vater mit ihrer Seele umarmen und Ihn bitten, sie nicht zu verlassen. Voller Angst wollen sie ihre Mutter, ihren Vater, ihre Frau, ihr Kind, ihre Freundin und ihren Freund mit dem letzten Funken an Kraft im Geiste umarmen. Dies ist, liebe Brüder, eine echte und aktuelle Gelegenheit, ein Projekt zu bewegen, das unserem hl. Ordensvater Franziskus ähneln wird. Nun, seine Bekehrung kam von dieser Begegnung mit dem leidenden Mann, dem verlassenen Mann, einem Mann voller Angst, Bedrängnis, der dem Tod in die Augen schaute – einem Aussätzigen. Der hl. Franziskus ging mit seinen Brüdern zu ihren Siedlungen und brachte ihnen Essen, pflegte sie, sprach ein tröstendes Wort und war in den letzten Stunden ihrer Angst bei ihnen. Er wollte sich durch sie, mit Jesus identifizieren, denn „Ich war krank und ihr habt Mich besucht“ (Mt 25,36).

In dieser Zeit bringe deine Einsamkeit, dein isoliert sein, die Unterdrückung und Unfähigkeit von Kontakten Jesus dar! Die Nachrichten haben übertragen, dass in einer unserer europäischen Provinzen ein alter Priester auf die Intensivstation kam – mit der Bibel in der Hand. Er wusste, dass er schwer krank, ja todkrank war. Er ging von einem Sterbenden zum anderen Sterbenden, so lange er konnte, und las Verse aus der Bibel vor, während er ihnen die Hand hielt. Die Ärzte, die bereits ihre eigene Taufe, Erstkommunion und Firmung vergessen hatten, liebten ihren kranken alten Geistlichen. Und sie sagten, als er starb, nahmen sie sein und unser Buch der Bücher und lasen weiter den Sterbenden vor, damit die Stimme der Hoffnung auf der Intensivstation nicht verstummt.

Denn in dieser Zeit der Grausamkeit leuchtet die theologische Tugend der Hoffnung durch besondere Lichtstrahlen. Hoffentlich kehrt das Leben auf unsere Plätze zurück, sodass die Schuhsohlen auf den heißen Straßen klackern und dass das Lachen wieder aus den Ecken und Parks ertönt. Und unsere Kirchen werden wieder voll sein. Und mit Begeisterung und Aufregung werden wir „… und mit deinem Geiste“ antworten und der Person neben uns die Hand drücken und dem Herrn dafür danken, dass wir leben und hier sind.

Vor Seinem Leiden zog Jesus sich in Einsamkeit zurück, Er verließ alles, um mit dem himmlischen Vater sein zu können. Und wenn überhaupt, außer im Vater unser hat Er Seinen Vater „Abba Vater“ genannt? In Gethsemane, wo Er in dieser Nacht Blut schwitzte, entlang des Cedron-Baches. Petrus, Johannes und Jakobus schliefen. Sie waren in einer Art eigener Isolation. Er rief sie auf zu beten und zu wachen. Diese Isolation in Gethsemane stärkte Ihn für alles, was an diesem Freitag geschah.

Wir bitten auch Maria, die Ratgeberin und Fürsprecherin unseres Ordens, die Mutter der Schmerzen, die unter Tränen ihren von allen isolierten Sohn ansah. Möge sie ihren mütterlichen Blick so vielen ihrer isolierten Kinder zuwenden, die leiden. Die Geschichte dokumentiert so viele traurige und trübselige Mütter, die unschuldig dem Weg mit den blutigen Spuren ihrer Kinder folgen. In Zagreb, Kroatien, wo die Kathedrale und das Kloster unserer Provinz Zagreb fast zusammengebrochen ist, sahen wir am frühen Morgen des vierten Fastensonntags (22. März 2020) einen unvergesslichen Anblick von Müttern, die mit ihren neugeborenen Kindern im Arm aus dem Krankenhaus von Zagreb auf die Straße rannten. Erdbeben! Weinend und ängstlich! Maria ist immer mit jenen, die leiden, besonders mit den Müttern. Schließen wir uns der Heiligen Jungfrau an und begegnen wir mit ihr auf dem Kreuzweg all jenen, die unter ihren Kreuzen unerträglich leiden. Machen wir den Aufstieg zur Spitze. Christus dem Erlöser.

Der Christus unseres Sterbens ist auch der Christus unserer Auferstehung! ‚Folgen wir den Spuren Seines Lebens, Seines Leidens, Seines Todes und Seiner Auferstehung. Nicht irgendwelchen anderen. Möge der Ostergesang „Halleluja“ mit viel Licht in Seiner Kraft der Auferstehung inmitten all des Schmerzes, Elends und der Tragödie unserer Welt geschehen!

Brüder, Euch, unseren Franziskanerfamilien und all jenen, mit denen wir Raum und Zeit teilen frohe Ostern!

P. Miljenko Šteko, Präsident der UFME

Die Osterfreude sucht sich ihren Weg..

Impuls zum Ostersonntag

– Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und ihn erscheinen lassen. (Apg 10,40 – 1. Lesung)

– Ihr seid mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. (Kol 3,1 – 2. Lesung)

– Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. (Joh 20,17 – Evangelium)

Die Erfahrung der Kreuzigung Jesu war für die Jünger und die Frauen, die ihm folgten, eine Katastrophe. Natürlich spürten sie schon seit Wochen, dass sich etwas anbahnte, was Unheil bedeutet. Aber sie erlebten Jesus als souverän, auch wenn sie ihn nicht immer verstanden haben. Egal, was kommt, er würde es schon irgendwie regeln. Bei der Verhaftung wurde klar, dass es nun keine plötzliche Wendung mehr gibt. Der Prozess nahm seinen Lauf und Jesus blieb weitgehend stumm, ohne irgendetwas zu seiner Verteidigung oder gar seiner Befreiung zu unternehmen. Es gab nur zwei Möglichkeiten für seine Freunde: Weglaufen oder Aushalten. Die meisten entschieden sich für die Flucht, vor allem die Apostel. Einige wenige blieben bei ihm bis zum bitteren Ende. Spürbare Ohnmacht, Enttäuschung, Trauer und Orientierungslosigkeit war die Stimmung nach Jesu Bestattung. An Vergangenheitsbewältigung, Neuorientierung und Zukunftsplanung war nicht zu denken. Die grausamen Fakten hatten eine Wirklichkeit geschaffen, die jede Perspektive unmöglich machte. Eingeschlossen, verbarrikadiert, isoliert, so empfanden sich seine Anhänger, auch wenn sie sich im selben Raum befanden. Die ersten Nachrichten vom leeren Grab und der Auferstehung prallten an ihnen ab. Sie waren gar nicht in der Lage, diese frohe Botschaft in sich aufzunehmen. Die meisten haben bei ihrer ersten Begegnung mit dem Auferstandenen ihn nicht mal auf Anhieb erkannt. Und doch war das Eingreifen Gottes durch die Auferweckung Jesu nicht aufzuhalten, konnte nicht länger totgeschwiegen werden. Eine Neuausrichtung des ganzen Menschen, seiner Energie, seines Gefühles und seiner Richtung waren nötig und so etwas kann Zeit brauchen. Der Lauf von Petrus und Johannes zum leeren Grab scheint tatsächlich ins Leere zu gehen, und doch dämmert ihnen langsam, dass etwas Unglaubliches geschehen ist.

Die Tränen der Maria Magdalena scheinen vergeblich und ihr Gespräch mit dem „Gärtner“ hilflos, und doch löst sich langsam der Schleier der Tränen und der Depression und sie erkennt, wen sie wirklich vor sich hat. Jesus gibt ihr die Richtung: Geh zu meinen Brüdern! Und er verrät ihr seine eigene Richtung: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater! Das wird auch die Orientierung der Kirche sein bis zum Ende der Zeiten: zu den Menschen gehen und sie mitnehmen zum Vater. Die Richtung ist klar: nach „oben“, wo Christus zur Rechten des Vaters sitzt. „Oben“ heißt nicht abgehoben oder weltfremd. Sondern bedeutet: Mitgenommen in die Liebe und Geborgenheit Gottes. Kein Virus entpflichtet die Kirche von dieser Sendung. Kein Virus kann uns diese Freude nehmen.       In diesem Sinne: FROHE OSTERN allen!  (Pastor Gereon Beese)  

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