Hochfest Allerheiligen

Liebe Kinder! Ich bin mit euch und freue mich auch heute, daß mir der Allerhöchste es geschenkt hat, mit euch zu sein, um euch zu lehren und auf dem Weg der Vollkommenheit zu führen. Meine lieben Kinder, ich wünsche, daß ihr ein wunderschöner Blumenstrauß seid, den ich Gott zum Fest Allerheiligen schenken möchte. Ich rufe euch auf, euch zu öffnen und nach dem Beispiel der Heiligen zu leben. Die Mutter Kirche hat sie auserwählt, daß sie euch eine Anregung für euer tägliches Leben sind. Danke, daß ihr meinem Ruf gefolgt seid!
Botschaft vom 25. Oktober 1994

Das Tagesevangelium zu Allerheiligen

Kathpedia erklärt das Fest Allerheiligen

 

 

Ablass für Verstorbene ab Allerheiligen

Vom 1. bis zum 8. November kann täglich einmal ein vollkommener Ablass für die Verstorbenen gewonnen werden. Neben den üblichen Voraussetzungen (Beichte, wobei eine zur Gewinnung mehrerer vollkommener Ablässe genügt; entschlossene Abkehr von jeder Sünde; Kommunionempfang und Gebet auf die Meinung des Heiligen Vaters – diese Erfordernisse können mehrere Tage vor oder nach der Verrichtung des jeweiligen Ablasswerkes erfüllt werden)
sind vonnöten:

a) am Allerseelentag (einschließl. 1. November ab 12 Uhr): Besuch einer Kirche oder öffentlichen Kapelle, mit Gebet des Vaterunser und des Glaubensbekenntnisses; oder
b) vom 1. bis zum 8. November: Friedhofsbesuch und Gebet für die Verstorbenen. Fehlt die volle Disposition oder bleibt eine der Bedingungen unerfüllt, ist es ein Teilablass für die Verstorbenen. Ein solcher kann an diesen und auch an den übrigen Tagen des Jahres durch Friedhofsbesuch wiederholt gewonnen werden. Hintergrundinformation:
1.) Ablass ist der Nachlass zeitlicher Sündenstrafen für der Schuld nach bereits vergebenen Sünden, der dem recht disponierten Gläubigen unter bestimmten, klar umschriebenen Bedingungen durch die Kirche gewährt wird, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Verdienste Christi und der Heiligen autoritativ austeilt und zuwendet.
2.) Der Ablass ist ein teilweiser oder vollkommener, je nachdem er von der zeitlichen Sündenstrafe teilweise oder ganz befreit.
3.) Niemand, der einen Ablass gewinnt, kann diesen anderen Lebenden zuwenden.
4.) Teil- und Vollablässe können fürbittend den Verstorbenen zugewendet werden.

Quelle: http://www.kath.net/news/11900

„Unschätzbar sind die Ablässe“, sagen die Armen Seelen bei Maria Simma (einer Armen-Seelenmutter +2004) deren Charisma darin bestand, durch Gebet und Sühneleiden den Armen Seelen zu helfen. Der Ablaß ist nämlich der vor Gott gültige Nachlass zeitlicher Strafen, die hier oder im Jenseits noch abzubüßen sind.
Als besonders wohltuend für die Armen Seelen, die sich selbst nicht mehr helfen können, bezeichnet Maria Anna Lindmayr das Weihwasser. Die leidenden Seelen, die auf unsere Hilfe warten, spüren die reinigende und heiligende Kraft des Weihwassers, aber auch die Liebe, mit der es täglich gegeben wird. …
Nach Maria Simma hilft auch das Brennen von Kerzen den Armen Seelen; zunächst weil es ein Akt der Aufmerksamkeit und Liebe ist, dann weil die Kerzen geweiht sind und ihr Licht in die Finsternis der Armen Seelen hineinleuchtet. …
Gerade die verlassenen Priesterseelen sind besonders dankbar und treu. Sie haben eine große fürbittende Macht bei Gott. Unzähligen Menschen haben sie schon geholfen. …
Die heilige Katharina von Bologna schreibt: „Oft habe ich das, was ich durch die Anrufung der Heiligen im Himmel lange nicht erhalten konnte, sogleich erlangt, wenn ich meine Zuflucht zu den leidenden Seelen im Fegfeuer genommen habe…“…
Wer die Gnadennovene hält und den Armen Seelen hilft, wird wahre Wunder erleben. Denn die Armen Seelen sind dankbar und treu.“

Auszug aus dem Buch „Der Gottmensch“ von Maria Valtorta

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 209. Kapitel, Band III, „Der Gottmensch“ von Maria Valtorta    
Die Bergpredigt: Die Seligpreisungen (Erster Teil) – Erster Abschnitt

Jesus spricht mit den Aposteln und weist jedem seinen Platz zu, damit sie die Leute, die seit den ersten Morgenstunden heraufkommen, anleiten und betreuen. Viele Kranke sind auf Armen oder Bahren herbeigetragen worden oder haben sich auf Krücken hergeschleppt. Unter den Vielen befinden sich auch Stephanus und Hermas. […] Es ist schon eine große Menschenmenge da; sie stammen aus allen Gegenden Palästinas und aus allen Volksschichten. Die Apostel verlieren sich in dieser Menge, aber, wie Bienen, die zwischen den Wiesen und den Bienenstöcken hin- und herfliegen, kehren sie immer wieder zum Meister zurück, um ihm zu berichten und ihm Fragen zu stellen, aber auch, um von den Leuten als ihm Nahestehende beachtet zu werden.

Jesus geht durch den Talgrund und steigt etwas höher die Wiese empor, lehnt sich an die Felswand und beginnt zu sprechen:
„Viele haben mich während des Jahres, da ich gepredigt habe, gefragt: ‚Du, der du dich Sohn Gottes nennst, sage uns also, was der Himmel, was das Reich, was Gott ist, denn wir haben unklare Vorstellungen. Wir wissen, dass es einen Himmel mit Gott und den Engeln gibt; doch keiner ist je zu uns gekommen, um uns zu sagen, wie der Himmel ist, da er selbst den Gerechten verschlossen ist.‘ Sie haben mich also gefragt, was das Reich und was Gott ist. Ich habe mich bemüht, es euch zu erklären: bemüht, nicht weil es schwierig für mich wäre, euch dies zu erklären, sondern weil es durch eine Reihe von Umständen schwierig ist, euch die anstößige Wahrheit über das wahre Reich erkennen zu lassen; denn dem steht ein jahrhundertealtes Gefüge menschlicher Vorstellungen über das Wesen Gottes – ungeachtet der Erhabenheit seiner göttlichen Natur – entgegen. Andere wiederum haben gefragt: ‚Gut, dies ist das Reich, und das ist Gott. Aber wie gelangt man zu Gott und zum Reich?‘ Auch hier habe ich unermüdlich versucht, den wahren Kern des Gesetzes vom Sinai zu erklären. Wer sich diese Wahrheit zu eigen macht, macht sich den Himmel zu eigen.

Aber um euch das Gesetz des Sinai zu erklären, ist es nötig, euch auch die Donnerstimme des Gesetzgebers und seines Propheten vernehmen zu lassen, die den Befolgern des Gesetzes Segen verheißen, den Ungehorsamen aber harte Strafen und den Fluch Gottes androhen. Die Erscheinung des Herrn am Sinai war schreckenerregend, und diese Schrecklichkeit spiegelt sich im ganzen Gesetz wider und gilt für alle Zeiten und alle Menschen. Doch Gott ist nicht nur Gesetzgeber, Gott ist Vater! Er ist ein unendlich gütiger Vater. Vielleicht, nein, sicher können sich eure geschwächten Seelen nicht mehr zu Gott erheben; denn sie sind geschwächt durch die Erbsünde, die Leidenschaften, die Sünden, die vielen Arten eurer Selbstsucht und auch durch den Egoismus anderer. Durch all das habt ihr eure Mitmenschen verärgert und verschließt euch ihnen gegenüber. Ihr seid daher nicht fähig, die unendlichen Vollkommenheiten Gottes zu betrachten, und am wenigsten die Güte Gottes, weil sie die Tugend ist, die die Sterblichen, zusammen mit der Liebe, am wenigsten besitzen. Die Güte! Wie süß ist es, gut zu sein, ohne Hass, ohne Neid, ohne Hochmut! Augen zu haben, die nur liebevoll schauen, Hände zu haben, die in einer Gebärde der Liebe gereicht werden, Lippen, die nur Worte der Liebe sprechen, und ein Herz, vor allem ein Herz, in dem einzig und allein die Liebe wohnt und das Augen, Hände und Lippen zu Taten der Liebe drängt! Die Gelehrten  unter euch wissen, welch reiche Gaben Gott Adam und seinen Nachkommen hat zuteilwerden lassen. Auch die ungebildetsten unter den Kindern Israels wissen, dass in uns der Geist (die Seele), ist. Nur die armen Heiden kennen ihn nicht, diesen königlichen Gast, diesen Hauch des Lebens, dieses himmlische Licht, das unseren Leib heiligt und belebt. Aber die Gelehrten wissen, welche Gaben dem Menschen, dem Geist des Menschen, verliehen wurden. Gott hat diesen Geist nicht weniger freigebig bedacht als das Fleisch und Blut des von ihm mit etwas Staub und seinem Hauch erschaffenen Geschöpfes.

Wie er Adam die natürlichen Gaben der Schönheit, der Unversehrtheit, der Intelligenz, des Willens und der Fähigkeit zu lieben und Liebe zu schenken gab, so verlieh er auch die moralischen Gaben: die Unterordnung des Fleisches unter die Vernunft, damit sein Geschenk der Freiheit, Selbstbeherrschung und des eigenen Willens nicht durch die Knechtschaft der Triebe und Leidenschaften beeinträchtigt werde. Frei war sein Lieben, frei sein Wollen und frei seine Freude in Gerechtigkeit; ohne das Gift, das Satan verspritzt, von dem er überfließt und das euch zu Sklaven macht; das Gift, das euch vom reinen Flussbett über schlammige Felder in faulende Tümpel führt, wo die Fieber fleischlicher und geistiger Triebhaftigkeiten gären. Ihr wisst, dass auch die Begehrlichkeit im Denken zur Sinnlichkeit gehört. Die ersten Menschen hatten übernatürliche Gaben die heiligmachende Gnade, die Bestimmung zu Höherem, die Anschauung Gottes. Die heiligmachende Gnade: das Leben der Seele, dieses hochgeistige Etwas, das in unsere religiöse Seele gelegt wurde; die Gnade, die uns zu Kindern Gottes macht, weil sie uns vor dem Tod durch die Sünde bewahrt; denn wer tot ist, lebt nicht im Haus des Vaters, im Paradies, in meinem Reich: dem Himmel. Was ist diese heilige Gnade, die das Leben und den Himmel verleiht? Oh, macht nicht viele Worte. Die Gnade ist Liebe. Die Gnade ist daher Gott. Sie ist Gott! Gott, der sich selbst in seinem vollendet erschaffenen Geschöpf bewundert, liebt, betrachtet, sich selbst verschenkt, um diesen seinen Besitz zu vermehren, um sich an dieser Vermehrung zu beseligen und um sich in allen zu lieben, die sein eigenes Ich sind.

O Kinder, beraubt Gott nicht dieses seines Rechtes! Beraubt Gott nicht seines Besitzes! Enttäuscht Gott nicht in diesem seinem Wunsch! Denkt daran, dass er aus Liebe wirkt. Auch wenn ihr nicht wäret, bliebe er doch immer der Unendliche, und seine Macht wäre dadurch nicht geringer. Doch obschon Gott in seiner unendlichen Größe vollendet und unermesslich ist, will er seine Liebe nicht für sich und in sich vermehren, denn er könnte es ja gar nicht, da er schon der Unendliche ist, sondern er will es tun für sein Geschöpf, und er will diese Liebe in dem Maße vermehren, wie dieses Geschöpf selbst Liebe hat. Er gibt euch die Gnade, die Liebe, auf dass sie in euch zur Vollkommenheit der Heiligen wachse und ihr dann diesen Schatz, den ihr aus dem Schatz der Gnade Gottes geschöpft und durch alle heiligen Werke eures ganzen heldenhaften und heiligen Lebens vermehrt habt, in den unendlichen Ozean des Himmels, die Wohnung Gottes, zurückfließen lasst.

Göttliche, göttliche, göttliche Zisternen der Liebe! Ihr lebt und seid nicht bestimmt zu sterben, weil ihr unsterblich seid wie Gott, indem ihr in Gott seid. Ihr werdet leben, und euer Leben wird nicht enden, weil ihr unsterblich seid wie die heiligen Geister, die euch im Überfluss ernährt haben und reich an eigenen Verdiensten zu euch zurückkommen. Ihr lebt und nährt euch, ihr lebt und bereichert euch, ihr lebt und bildet diese heiligste Gemeinschaft der Geister, die alle umfasst, von Gott, dem vollkommensten Geist, bis zum neugeborenen Kinde, das zum ersten Mal an der mütterlichen Brust saugt. Kritisiert mich nicht in euren Herzen, ihr Gelehrten! Sagt nicht: ‚Dieser da ist ein Narr, ein Lügner; denn nur ein Narr kann behaupten, dass die Gnade in uns wäre, da wir sie doch durch die Erbsünde verloren haben. Er lügt, wenn er uns schon eins mit Gott nennt.‘ Ja, die Schuld besteht! Ja, die Trennung ist da! Doch vor der Macht des Erlösers wird die Schuld, die grausame Trennung des Vaters von den Kindern, wie eine Wand zusammenstürzen, erschüttert vom neuen Simson. Schon habe ich sie erfasst und rüttle an ihr. Sie wankt, und Satan zittert vor Zorn und Ohnmacht, da er gegen meine Macht nichts vermag und ahnt, dass ihm eine große Beute entgeht und dass es für ihn schwierig wird, den Menschen zur Sünde zu verleiten. Denn, wenn ich euch durch mich zum Vater gebracht habe und ihr durch mein Blut und mein Leiden rein und stark geworden seid, dann wird auch die Gnade in euch wieder lebendig, rege und mächtig werden, und ihr werdet siegen, wenn ihr es wollt. Gott zwingt euch nicht zu entsprechenden Gedanken und auch nicht zu eurer Heiligung. Ihr seid frei. Aber er gibt euch die Kraft zurück. Er gibt euch wiederum die Freiheit von der Herrschaft Satans. Euch ist es überlassen, das höllische Joch wieder aufzuladen oder eurer Seele Engelsflügel zu verleihen. Alles ist euch überlassen, mich als euren Bruder, der euch führt und mit unvergänglicher Speise nährt, anzunehmen.

‚Wie gewinnt man Gott und sein Reich auf einem leichteren Weg als dem mühsamen Pfad des Sinai?‘ fragt ihr. Es gibt keinen anderen Weg. Nur dieser ist es. Doch lasst ihn uns betrachten, nicht in der Farbe der Drohung, sondern in jener der Liebe. Sagen wir nicht: ‚Wehe, wenn ich das nicht tue!‘ während man aus Angst, der Sünde nicht widerstehen zu können, furchtsam erzittert. Sagen wir: ‚Selig, wenn ich dies tue‘; und schwingen wir uns mit übernatürlicher Freude jubelnd empor, um diese Seligkeiten zu erreichen, die der Befolgung der Gesetze entspringen, und wie Rosenblüten aus einem Dornenstrauch hervorwachsen.

‚Selig, wenn ich arm im Geiste bin, denn mein ist das Himmelreich!
Selig, wenn ich sanftmütig bin, denn ich werde das Land erben!
Selig, wenn ich mich nicht gegen den Schmerz auflehne, denn ich werde getröstet werden! Selig, wenn ich mehr hungere und dürste nach Gerechtigkeit als nach Brot und Wein, um mein Fleisch zu sättigen, denn die Gerechtigkeit wird mich sättigen!
Selig, wenn ich Barmherzigkeit übe, denn ich werde göttliche Barmherzigkeit erfahren!
Selig, wenn ich reinen Herzens bin, denn Gott wird sich über mein reines Herz neigen, und ich werde Gott schauen!
Selig, wenn ich den Geist des Friedens in mir habe, denn ich werde Kind Gottes genannt werden; denn im Frieden ist Liebe, und Gott ist Liebe, und er liebt jene, die ihm ähnlich sind. Selig, wenn ich um der Gerechtigkeit willen verfolgt werde, denn Gott, mein Vater, wird mir als Belohnung für die irdischen Verfolgungen das Himmelreich geben.
Selig, wenn ich geschmäht und verleumdet werde, weil ich dein Kind bin, o Gott! Nicht Trostlosigkeit, sondern Freude wird mir daraus erwachsen, denn so werde ich deinen besten Dienern, den Propheten, gleich, die aus demselben Grund verfolgt wurden. Ich glaube beharrlich, dass ich mit ihnen einst an der erhabenen, ewigen Belohnung teilhaben werde: am Himmel, der mein sein wird.‘ Betrachten wir den Weg des Heiles mit der Freude der Heiligen.

‚Selig, wenn ich arm im Geiste bin.‘
O Reichtümer, die ihr den brennenden Durst Satans, Wahn und Rausch im Menschen hervorruft, im Reichen wie im Armen! Im Reichen, der für sein Gold, dem Abgott seiner verderbten Seele, lebt. Im Armen, der vom Neid auf den Reichen lebt, weil dieser im Reichtum des Goldes schwelgt, und wenn er auch keinen wirklichen Mord begeht, so schleudert er dennoch seine Flüche gegen die Reichen und wünscht ihnen allerhand Schlechtes. Es genügt nicht, das Böse nicht zu tun, man darf auch nicht wünschen, jemandem etwas Böses anzutun. Wer seinen Mitmenschen verflucht und ihm Tod und Unglück wünscht, ist dem wirklichen Mörder nicht unähnlich, denn in ihm lodert der Wunsch, den Gehassten zugrunde gehen zu sehen. Wahrlich, ich sage euch, dass der Wunsch nichts anderes ist als eine zurückgehaltene Tat, eine schon gebildete, aber noch nicht geborene Leibesfrucht. Die Verwünschung vergiftet und verdirbt, denn sie dauert länger als die gewaltsame Tat und ihre Wirkung ist eine tiefgreifendere. Der Arme im Geiste, obwohl reich an materiellen Gütern, sündigt nicht seines Goldes wegen, sondern er bedient sich des Goldes zu seiner Heiligung und wandelt es in Liebe. Geliebt und gepriesen, gleicht er den rettenden Quellen in der Wüste, die sich ohne Geiz, glücklich, sich zu verschenken, für alle ergießen, um ihnen in ihrer Verzweiflung Linderung zu verschaffen. Ist der Arme im Geiste arm an materiellen Gütern, ist er doch glücklich in seiner Armut, und das Brot, das er in der Heiligkeit seiner vom Fieber nach Gold unbelasteten Seele isst, mundet köstlich. Sein Schlaf, frei von Alpträumen, lässt ihn ausgeruht und heiter an sein Tagwerk gehen, das ihm stets leicht erscheint, da er es ohne Habsucht und Neid verrichtet. Dinge, welche den Menschen reich machen, sind sowohl materielle: das Gold, als auch moralische: die Zuneigungen. Mit Gold sind nicht nur die Münzen gemeint, sondern auch die Häuser, die Felder, die Schmuckstücke, die Möbel, die Herden und alles, was das Leben materiell bereichert. Zuneigungen sind die Bande des Blutes oder der Ehe, die Freundschaften, die intellektuellen Bereicherungen, die öffentlichen Ämter. Wenn nun der Arme, wie ihr seht, hinsichtlich der ersten Art sagen kann: ‚Oh! meinetwegen, wenn ich nur nicht die Reichen beneide, weil ich arm bin, dann ist für mich alles in Ordnung‘, so muss sich doch auch der Arme hinsichtlich der zweiten Art in acht nehmen, da selbst der elendste unter den Menschen in sündhafter Weise reich im Geist werden kann, denn wer einer Sache übermäßig ergeben ist, sündigt. Ihr werdet sagen: ‚Wir sollen also das Gute, das Gott uns gewährt, hassen. Warum gebietet er dann, Vater und Mutter, Gattin und Kinder zu lieben, und sagt: ‚Du sollst den Nächsten lieben wie dich selbst‘?‘ Ihr müsst unterscheiden. Wir müssen den Vater, die Mutter, die Ehefrau und den Nächsten lieben, aber in dem Maße, wie es uns von Gott befohlen wurde: wie uns selbst. Gott hingegen müssen wir über alles lieben und mit unserem ganzen Sein. Gott soll nicht in der Weise geliebt werden, wie wir die unter unseren Mitmenschen lieben, die uns am nächsten stehen: die eine, weil sie uns gestillt hat, die andere, weil sie an unserer Brust schläft und uns ein Kind gebiert; nein, Gott soll mit unserem ganzen Sein geliebt werden, was heißen will, mit der ganzen Liebesfähigkeit des Menschen: mit der Liebe des Kindes, des Gatten, des Freundes, und – oh! empört euch nicht! – des Vaters. Ja, der Sache Gottes müssen wir die Sorge eines Vaters für seine Kinder angedeihen lassen. Mit Liebe sichert und mehrt er ihren Besitz, sorgt sich um ihr körperliches Gedeihen, lässt sie ausbilden und bemüht sich um ihr Zurechtkommen im Leben. Die Liebe ist nichts Schlechtes und soll es nicht werden. Die Gnaden, die Gott gewährt, sind nichts Schlechtes und dürfen es nicht werden. Sie sind Liebe. Aus Liebe werden sie uns geschenkt. Darum soll man sich dieser Reichtümer, die uns Gott aus Liebe und Güte gewährt, in Liebe bedienen, und nur, wer sie nicht zu Abgöttern macht, sondern zum Mittel, um Gott in Heiligkeit zu dienen, beweist, dass er keine sündhafte Anhänglichkeit an sie hat. Er übt die heilige Armut im Geist und entäußert sich von allem, um frei zu sein und Gott, den höchsten Reichtum, und mit ihm das Himmelreich zu erwerben.

Der zweite Abschnitt wird im November 2020 folgen.

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch – Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
Buchbestellung

NEU: Die einzelnen Kapitel der Niederschriften von Maria Valtorta sind ab sofort auch kostenlos als Hörbuch hier anzuhören! Jeden Tag wird ein neues Kapitel dieses umfassenden Werkes auf YouTube veröffentlicht.

Mary’s Meals Medjugorje

Die Niederlassung der humanitären Hilfsorganisation Mary’s Meals in Medjugorje hat ihre Fasteninitiative neu belebt, indem sie eine eigene Online-Plattform eingerichtet hat.

Für diejenigen, die Mary’s Meals durch Fasten und Gebet unterstützen möchten, wurde eine eigene Facebook-Gruppe eingerichtet. Auf die Facebook-Seite gelangen Sie unter dem Link: https://www.marysmeals.org/medjugorje/fastfortheirfuture

Dies ist eine Möglichkeit für Pilger, sich zu engagieren, und ein besseres Verständnis  für das Problem des Welthungers und dessen Auswirkungen auf die täglich leidenden Menschen zu wecken. In den vergangenen zwei Jahren hat das Besucherzentrum Tausende von Pilgern zu seiner Fasten- und Gebetsinitiative empfangen.

Unter normalen Umständen lädt Mary’s Meals Medjugorje die Pilger auf ihr Gelände in der Nähe der Jakobuskirche ein. Der Kaplan für englischsprachige Pilger in Medjugorje, Pater Leon Pereira, legt diesen ans Herz, einen Tag lang, in Solidarität mit den hungernden Kindern, zu fasten. Tausende von Besuchern aus der ganzen Welt wurden zum Handeln bewegt. Jeden Mittwoch und Freitag von mittags bis 14 Uhr werden im Besucherzentrum frisches Brot, das freundlicherweise von örtlichen Bäckern gespendet wurde, und Wasser zur Verfügung gestellt. Das Zentrum bietet den Besuchern auch Informationen über die Arbeit von „Mary’s Meals“ und ihre Filme „Generation Hoffnung“ und „Kind 31“ an, um einen Einblick in das Problem des Welthungers zu geben.

Unter dem „Lockdown“, mit einem Pilgerstopp und stark reduzierten internationalen Reisen, ruft Mary’s Meals nun Unterstützer, Priester und Schwestern auf der ganzen Welt dazu auf, sich virtuell – wo auch immer sie sich gerade befinden – an diesem digitalen Fastenerlebnis teilzunehmen. Mary’s Meals Medjugorje sammelt Videomaterial über die Vorzüge des Fastens von inspirierenden Priestern und Schwestern, um andere zu motivieren, in Solidarität mit hungrigen Kindern mit dem Fasten zu beginnen.

Pater Odilon-Gbènoukpo Singbo, ein beninischer Priester, Missionar und Kaplan der Katholischen Universität Kroatiens, sagte: „Lasst uns in der Zeit des Fastens nicht nur darüber nachdenken, wie wir etwas aufgeben werden. Vielmehr werden wir mit dem, was wir aufgeben, jemand anderen glücklich machen. Und lasst diese Kampagne für uns eine Ermutigung sein, diese schönen Dimensionen des Fastens zu entdecken, so dass es für uns keine Last, sondern eine Freude und ein freudiges Geben ist.‘

Pater Serđo Ćavar, herzegowinische Franziskanerprovinz Mariä Himmelfahrt – geboren in Medjugorje – teilte ebenfalls seine Gedanken mit: „Fasten ist sinnlos, wenn es nur auf mich und meine eigenen egoistischen Wünsche ausgerichtet ist. Das Fasten öffnet mir immer die Augen, und es kann dir die Augen öffnen, um deine Nachbarn zu sehen, die Menschen, die dir nahe stehen, und besonders die Bedürftigen. Das ist es, was Mary’s Meals uns lehrt.“

Heute verpassen mehr als 59 Millionen Kinder aufgrund von Armut eine Ausbildung, während 73 Millionen andere so hungrig zur Schule gehen, dass sie sich nicht konzentrieren und lernen können. Fasten ist ein Akt der Buße, der uns Gott näher bringt und uns in die Lage versetzt, solidarisch mit unseren Brüdern und Schwestern auf der ganzen Welt zu sein, die in Armut und Hunger leben.

Magnus MacFarlane-Barrow, Gründer von Mary’s Meals, sagte: „Ich liebe diese Initiative so sehr. Viele Menschen auf der ganzen Welt wählen Gebet und Fasten als schöne Möglichkeiten, unsere Mission zu unterstützen. Ich glaube, dass die Arbeit von Mary’s Meals ohne dies nicht in der außerordentlichen Weise hätte wachsen können.

Seit meinem ersten Besuch in Medjugorje im Alter von 15 Jahren versuche ich mittwochs und freitags zu fasten, aber ich muss leider sagen, dass ich darin immer noch nicht sehr gut bin! Oft scheitere ich. Aber ich nehme an, Versuchen und Scheitern kann eine gute Lektion in Demut selbst sein – solange wir es weiter versuchen. Und ich finde die Überlegungen zum Fasten, die von den Priestern und Nonnen im Rahmen dieser Initiative angestellt werden, so hilfreich und ermutigend. Sie helfen mir, es weiter zu versuchen – und ich hoffe, sie helfen uns allen, es weiter zu versuchen.“

Mary’s Meals lädt Pilger auf der ganzen Welt ein, mit ihnen gemeinsam zu fasten und zu beten. Maggie Bermel, eine gebürtige US-Amerikanerin, die seit zwei Monaten als Freiwillige im Team von Medjugorje arbeitet, sagte: „Das Fasten im Mary’s Meals-Zentrum hat meinem persönlichen Gebetsleben erheblich geholfen. Mir wurden die Augen für eine neue Art des Betens geöffnet, und ich hoffe, dass die Mission von Mary’s Meals dadurch beeinflusst wurde.“ Eine andere Teilnehmerin, Roisin Kelly aus Nordirland, sagte: „Fasten erinnert mich immer an andere, die nichts zu essen haben, und es stärkt mein Gebet.“

Es ist zu hoffen, dass die Fasteninitiative die Menschen weiterhin über den Welthunger aufklärt, indem sie ihnen zumindest ein Gefühl der Not vermittelt, der Millionen von Kindern täglich ausgesetzt sind. Die Initiative soll die Menschen motivieren, sich der Mary’s Meals-Mission anzuschließen, und unterstreichen, dass Gebet und Fasten genauso wichtig sind wie Geldspenden. Sie dient auch als Erinnerung daran, dass es in diesen schwierigen Zeiten andere gibt, die noch mehr leiden und mit größerer Angst und Unsicherheit konfrontiert sind.

Mehr über Mary’s Meals…

Ruft alle Heiligen um Hilfe an!

Am Wochenende hat Bundeskanzlerin Merkel ihren Podcast der Vorwoche wortgenau wiederholt, um ihre Mahnungen zum Ver-halten in der Corona-Zeit zu unterstreichen. Damit macht sie deutlich, wie wichtig ihr das Thema ist. Zum gleichen Stilmittel der Wiederholung greift die Gottesmutter, wenn sie in ihrer neuen Botschaft den Kernsatz der letzten Botschaft wiederholt: Kehrt zu Gott und zum Gebet zurück! Und sie bekräftigt diese Weisung mit den Worten: Kehrt zurück zur Liebe zu Gott, gleich- sam um Bezug zu nehmen auf das Tagesevangelium, das uns die Liebe zu Gott mit ganzem Herzen und all unseren Kräften als wichtigstes Gebot vorlegt.   Rückkehren bedeutet ja, zu etwas hingehen, was man verlassen hat. Offensichtlich nimmt Maria wahr, dass wir Gott und das Gebet verlassen haben. Sehr nüchtern sieht sie den Widersacher am Werk, der seinen Erfolg darin sieht, uns Gott zu entreißen. Der Satan will nur Krieg und Hass.

Besonders vorsichtig müssen wir im Zusammenleben der Kirche sein, denn hier möchte der Feind am meisten zerstören: das Vertrauen der Gläubigen zum Papst und zu den Bischöfen und zu allen Hirten, auch der Geweihten untereinander. Die Medien lassen keine Gelegenheit aus, Unfrieden und Inkonsequenz in der Kirche breit zu dokumentieren und aufzubauschen. Auch in persönlichen Kontakten, in der geistlichen Begleitung und im spirituellen Austausch müssen wir auf der Hut sein, dass uns nicht das spaltet, was uns ärgert, sondern immer wieder Verzeihung gewähren und das sehen, was uns in Liebe verbindet.

Der Teufel wird jede Chance nutzen, gerade die Beter auseinanderzubringen. Maria möchte uns davor bewahren und führt uns zu ihrem Sohn, der gesagt hat: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben (Joh 14,6). Christus selbst ist der Weg und der Maßstab der Einheit, an ihm vorbei gibt es keinen Frieden und kein Ewiges Leben. Wenige Tage vor dem Festtag Allerheiligen bittet die Gottesmutter, dass wir alle Heiligen um ihre Hilfe anrufen, damit sie uns Vorbild seien. Damit erinnert sie uns auch an die wichtige Verbindung zwischen uns auf Erden und denen, die uns vorausgegangen sind. Wir können jederzeit mit dem Himmel Kontakt aufnehmen und einzelne Heilige oder die gesamte Communio Sanctorum um Hilfe und Fürbitte anrufen. Vergessen wir das nicht, sondern nehmen wir dieses Geschenk oft in Anspruch. Und vergessen wir nicht, für die Verstorbenen zu beten, dass sie das Ziel bei Gott bald erreichen. Lassen wir uns nicht weismachen, dass wir nichts für sie tun können und sie schon längst erlöst sind. Ja, Gott allein gewährt Erlösung, aber er schenkt uns die Gnade, ihnen zu helfen, die Zeit der Reinigung bald zu überwinden, durch die Hl. Messe und unser Gebet. Gott ist uns Zuflucht und Stärke.  (Pastor  Gereon Beese)  

30. Sonntag im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit, als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen.
Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn:
Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.
Das ist das wichtigste und erste Gebot.
Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.

Mt 22,34-40

Quellen:
Evangelium Tag für Tag 
Tagesimpuls Schott Erzabtei Beuron

Zum Nachdenken

Als der alte Mann bei Sonnenuntergang den Strand entlang ging, sah er vor sich einen jungen Mann, der Seesterne aufhob und ins Meer warf.

Nachdem er ihn schließlich eingeholt hatte, fragte er ihn, warum er das denn tue. Die Antwort war, dass die gestrandeten Seesterne sterben würden, wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen blieben.

„Aber der Strand ist viele, viele Kilometer lang und tausende Seesterne liegen hier“, erwiderte der Alte. „Was macht es also für einen Unterschied, wenn Du Dich abmühst?“

Der junge Mann blickte auf den Seestern in seiner Hand und warf ihn in die rettenden Wellen. Dann meinte er: „Für diesen hier macht es einen Unterschied!“

(William Ashburne)

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